Die Apokalypse des Johannes - 21. Vortrag von Wolfgang Peter

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«Ein interaktiver Vortragszyklus über den Zusammenhang mit dem Wirken Jesu Christi und dem eigenen Ich. Ausgangspunkt sind die Schriften von Rudolf Steiner, z.B. die GA 104, GA 104a und GA 346. Hier fließen sowohl Fragen und Anliegen von Zuschauern als auch eigene geisteswissenschaftliche Erkenntnisse mit ein. Und es gibt immer Bezüge zu aktuellen Themen der Zeit.»

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- 21. Vortrag -
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Transkription | 21. Folge

Einführung ins Thema: Öffnung der sieben Siegel 00:00:40

Meine Lieben! 21. Vortrag zur Apokalypse. Ich begrüße ganz herzlich dazu. Wir sind also jetzt bei der Ich-Geburt im Grunde. Im 21. Lebensjahr normal, da erwacht das Ich-Bewusstsein einmal so richtig. Ich meine, es gab schon Vorstufen, das erste Erwachen ist im dritten Lebensjahr und dann gibt es alle möglichen Etappen. Aber so richtig geht es ab 21 ungefähr los. Wir werden uns heute in ein großes Thema hineinstürzen: In die Öffnung der sieben Siegel. Und nur ganz kurz zur Wiederholung am Anfang, wo wir damit in der Erd- und Menschheitsentwicklung stehen zumindest im Groben. Auf welchen Zeitraum sich das bezieht. Ich sage deswegen im Groben, weil die Bilder der Apokalypse beziehen sich zwar vor allem auf zukünftige Ereignisse, aber man darf sich das halt nicht nur so im linearen Zeitbegriff denken, sondern alle diese Bilder zum Beispiel, die jetzt kommen bei der Eröffnung der Siegel, können durchaus auch auf unsere Gegenwart bezogen werden. Auf bestimmte Phänomene unserer Gegenwart oder auf andere Epochen. Es ist ja eine Schilderung, die aus dem Geistigen kommt. Und im Geistigen ist nicht einfach so ein linearer Zeitbegriff vorhanden. Sondern es ist etwas Urbildhaftes, was sich zwar dann ganz besonders zu bestimmten äußeren Zeiten sehr intensiv manifestiert. Aber im Hintergrund ist es eigentlich immer da. Also dass - im Ätherischen ist es eigentlich - auch der Zeitlauf etwas Ganzheitliches ist. Über das haben wir schon öfter gesprochen, also dass Zukunft und Vergangenheit in Wahrheit immer zusammenwirken. Und in jedem Moment der Gegenwart kommt etwas aus der Zukunft, wirkt etwas aus der Vergangenheit. Und was wirkt, sind natürlich Kräfte geistiger Wesenheiten, die sich jetzt dann in bestimmte Imaginationen, also in bestimmte - ich sage einmal - Urbilder kleiden. Und die kann man auf verschiedenste Ereignisse, auf verschiedene Zeiträume beziehen, nicht nur auf einen ganz bestimmten.

Die Öffnung der sieben Siegel bezieht sich auf das 6. Hauptzeitalter 00:03:02

Aber wenn wir es jetzt im großen Gang der Menschheitsentwicklung schauen, dann kann man sehr wohl die Öffnung der sieben Siegel beziehen auf das sechste Hauptzeitalter. Wir haben über das ja jetzt mindestens zweimal ausführlich, relativ ausführlich gesprochen. Also da geht es um die Zeit der physischen Erdentwicklung, also eigentlich vom Beginn des physischen Kosmos bis zu dessen Ende, das einmal in der Zukunft auch kommen wird. Da gibt es sieben Hauptzeitalter, die diesen physischen Erdzustand gliedern: und das war die polarische Zeit, die hyperboräische Zeit, die lemurische Zeit, die atlantische Zeit - das liegt alles in der Vergangenheit. Atlantische Zeit endet mit den großen Überflutungen am Ende der Eiszeit. Also vor etwa 10, 11 oder 12 Tausend Jahren ungefähr.

Das 5. Hauptzeitalter, das Zeitalter der Kulturepochen, die sogenannte nachatlantische Zeit, da stehen wir heute drinnen. Dabei stehen wir in der 5. Kulturepoche, der Epoche der Entwicklung der Bewusstseinsseele 00:04:07

Und dann kommt als fünftes das Zeitalter der Kulturepochen, also die sogenannte nachatlantische Zeit. In der stehen wir nach wie vor drinnen. Und zwar stehen wir jetzt in der fünften Kulturepoche. Die ist gewidmet der Entwicklung der Bewusstseinsseele. Also die soll da ganz besonders ausgearbeitet werden. Bewusstseinsseele hat zwei Aspekte: Sie hat einerseits das starke, wache Bewusstsein für die sinnliche Außenwelt. Da sind wir schon ziemlich stark fortgeschritten. Ich habe manchmal sogar die Befürchtung, wir sind schon darüber hinaus geschritten und wir beginnen es wieder zu verlieren, die Wachheit für die Außenwelt. Weil wir nehmen eigentlich heute schon wieder nur mehr sehr flüchtige Eindrücke wahr. Und man muss sich schon sehr aufraffen, wieder wirklich sinnlich genau etwas zu beobachten. Und einmal den Verstand herauszuhalten, sondern nur wirklich zu schauen, was ist denn da vor mir? Was tut sich da? Was entwickelt sich da? Was sehe ich da? Was höre ich da? Was rieche ich? Und so weiter. Die zweite Seite der Bewusstseinsseele geht aber jetzt bereits dorthin, ein Bewusstsein fürs geistige Selbst zu entwickeln. Also für die geistige Welt. Als erste Stufe einmal für die Ätherkräfte, die dahinter sind, für die Seelenwelt und dann einmal vielleicht wirklich auch für höheres Geistiges.

Bewusstseinsseele entwickeln heißt, geistige Wahrnehmung entwickeln, Imaginationskraft entwickeln 00:05:38

Aber zumindest einen Anfang zu setzen, damit geistig wahrnehmend zu werden. Geistig wahrnehmend heißt Imaginationskraft entwickeln. Imaginationskraft ist eben nicht bloß Phantasie, sondern es ist wirklich geistige Wahrnehmung bereits. Allerdings ist sie insofern anders als die Sinneswahrnehmung, als ich sehr wohl aktiv dabei beteiligt sein muss, dass die Wahrnehmung zustande kommt. Aber trotzdem offenbart sich etwas, was sozusagen seinen eigenen objektiven Gehalt hat, könnte man sagen. Aber ich muss es durch meine seelisch geistige Tätigkeit sichtbar machen, für mich sichtbar machen. Sichtbar ist aber jetzt ein Begriff natürlich, der der sinnlichen Welt genommen ist. Wir haben öfter gesprochen schon über die Imagination, eigentlich ist es ein rein seelisches Wahrnehmen zunächst.

Also ich nehme rein auf der seelischen Ebene wahr. Und das beginnt damit, dass ich ja zunächst einmal einfach Seelenstimmungen wahrnehme und unterscheiden lerne zwischen meinen eigenen Seelenstimmungen, also dass ich sage, ah, das ist schön, das ist mir sympathisch, das mag ich oder brrrr, das mag ich nicht, na das hat einmal mit meinem Seelischen zu tun. Aber jedes geistige Wesen - und geistige Wesen stecken aber auch hinter der sinnlichen Außenwelt - haben auch eben ein objektives Seelisches, ein objektives Geistiges dahinter. Und das beginne ich in der Imagination wahrzunehmen. Durchaus zunächst einmal kann ich anfangen, indem ich die sinnliche Welt betrachte, beobachte eben auch die Seelenstimmungen, die sich damit verbinden, trennen lerne, was meine persönliche, rein persönliche Empfindung daran ist. Einer liebt halt Rosen, ein anderer hat Gänseblümchen lieber, das sagt aber über das Gänseblümchen oder über die Rose nichts aus. Es sagt was über mich aus. Also das muss ich trennen können. Das ist am Anfang unheimlich schwer und die wichtigsten Übungen am Anfang dienen dazu, das auseinanderzuhalten. Also wirklich objektive Seelenstimmung zunächst in der Naturwahrnehmung oder auch in der Wahrnehmung anderer Menschen, Tiere usw., zu trennen von meinen persönlichen Empfindungen. Also wir stehen heute wirklich ganz haarscharf an dieser Grenze in diese imaginative Fähigkeit hineinzukommen. Im Prinzip haben wir sie alle längst. Die Kunst besteht nur darin, die Erlebnisse, die wir unbewusst längst haben, ins Bewusstsein zu heben. Und eben klar zu sondern von unseren persönlichen Emotionen und Gefühlen, die wir haben.

Dann kommen wir in die Imagination herein. Und diese Imagination, die kennzeichnet jetzt das Zeitalter, das mit der Öffnung der sieben Siegel verbunden ist. Dieses Zeitalter, auf das sich das hauptsächlich bezieht, ist aber jetzt nicht eben unser gegenwärtiges. Da müssen wir zwar diese Fähigkeit ausbilden. Aber so richtig in der Menschheitsentwickelung bezieht es sich jetzt überhaupt nicht auf einen der sieben Kulturzeiträume, sondern auf das große Hauptzeitalter, das danach kommt. Also das sechste Hauptzeitalter in Wahrheit. Weil wir - im fünften stehen wir drinnen - das ist die nachatlantische Zeit, die Zeit der Kulturepochen. Da haben wir noch einiges mit unserer Bewusstseinsseele zu erledigen. Da stehen wir im Grunde erst relativ am Anfang.

Die 6. Kulturepoche, die slawische Kulturepoche, steht im Zeichen der Entwicklung der Brüderlichkeit. Es ist heute schon eine Spaltung erkennbar zwischen Menschen, die sich weltweit verbunden fühlen und Menschen, die sich im Egoismus verhärten 00:09:31

Es kommt dann noch der sechste Kulturzeitraum, also die sogenannte slawische Kulturepoche, die dann ganz gewidmet sein wird der Entwicklung der Brüderlichkeit im weltweiten Maßstab (Brüderlichkeit i. S. v. allgemeiner Menschenliebe). Muss schon heute vorbereitet werden. Kann heute vorbereitet werden. Aber wir haben noch eine gewisse Zeit bis das ausreifen wird zum Teil. Denn es werden Menschen mitgehen mit diesem Impuls, der der eigentlich Zeitgemäße ist und es wird Menschen geben, die sich aber auch immer mehr im Egoismus verhärten. Weil wir haben heute zwei Entwicklungen, es geht eine immer stärkere Schere auf zwischen den Kräften, die wirklich in die Zukunft weisen, die diese Brüderlichkeit entwickeln. Und die resultiert aus nichts anderem, als dass wir eben lernen, aus unserem Ich heraus zu erkennen - ja, was ist denn das Ich? Das Ich ist Quelle schöpferischer Kraft, die wir ganz individuell zur Verfügung haben. Und wenn diese Quelle sprudeln soll, dann müssen wir eigentlich das, was da heraus sprudelt, verschenken an die anderen Menschen, um ihnen Impulse zu geben. Und umgekehrt natürlich auch von anderen Menschen Impulse aufzunehmen, sie sich anzueignen, in dem Sinn anzueignen, dass wir sie wirklich zu etwas Eigenem machen. Also das heißt nicht einfach eins zu eins aufnehmen, so wie es der andere macht, weil es für ihn gut ist, sondern wir müssen es aufnehmen, aber weiter verwandeln. Dann wird es erst fruchtbar. Und umgekehrt müssen wir auch damit rechnen, dass das, was wir den anderen Menschen schenken, erst fruchtbar wird, wenn wir auch zulassen, dass sie es eben sich zu eigen machen, es zu etwas Eigenem machen. Ganz individuell. Also nicht erwarten, also ich habe die tollste Sache der Welt gefunden, das wird die ganze Welt retten und ihr müsst das alle auch so machen. Dann werdet ihr glücklich sein und euer Ziel finden. Das ist der beste Weg in den Untergang hinein. Sondern es muss völlig freilassend sein. Das ist ist das Wichtige!

Also so, wie wir als Individuen die Chance haben, immer freier in unserer schöpferischen Tätigkeit zu werden, so muss auch völlige Freiheit herrschen bezüglich dessen, was ich verschenke. Also ich darf von niemand erwarten, dass er es eins zu eins so übernimmt. Ja, vielleicht auch weist er es überhaupt zurück, weil es für ihn nicht brauchbar ist. Dann ist es auch in Ordnung. Also wir müssen uns sehr davor hüten, sozusagen Weltbeglücker und Menschheitsbeglücker werden zu wollen, in dem Sinne, dass wir die Patentlösung für alle haben. Also das ist eben nicht der Fall. Aber wir können einander wechselseitig befruchten. Und das wird einen gewissen Höhepunkt erleben eben in dieser nächsten Kulturepoche so ganz richtig. Aber jetzt müssen wir einfach anfangen. Im Kleinen einmal. Weil in der nächsten Kulturepoche, in der sechsten, wird das zumindest für einen Teil der Menschen ein wirklich weltweites Phänomen sein. Eine weltweite Verbundenheit sein. Aber eben auch andere, die sich ganz in den Egoismus verhärten. Also da wird eine Spaltung stattfinden.

Die 7. Kulturepoche wird geprägt durch den Krieg aller gegen alle 00:13:01

In der siebenten Kulturepoche wird sich nicht mehr sehr viel Neues tun. Es werden nur die Kräfte, die bereits vorhanden sind, ausreifen bis zu einem gewissen Grad. Im Positiven oder auch im Negativen. Und eben dort, wo es im Negativen ist, wo also der Egoismus die Oberhand gewinnt, das wird zu dem führen, was R. Steiner bezeichnete den Krieg aller gegen alle. Es ist kein Begriff, der so unmittelbar mit dem Wortlaut in der Bibel drinnen steht. Wurde in der Neuzeit geprägt, also von Thomas Hobbes eigentlich der Begriff: Der Krieg aller gegen alle. Und er sieht das damals als einen Naturzustand der Menschen überhaupt an, was in Wahrheit gar nicht stimmt. Man könnte denken, okay, die Menschen waren einmal so, naja, jeder gegen jeden und in der Zukunft wird es hoffentlich immer besser werden. Es gab in der Vergangenheit sehr wohl ein ganz starkes Miteinander, das aber halt vor allem gebunden war an die Blutsbande.

Frage eines Zuhörers: "Das hat der Thomas Hobbes erfunden, oder wie heißt der? Der hat es auf die Vergangenheit bezogen? Es war einmal so und es wird immer so sein?"

Ja, Thomas Hobbes. Er hat es auf die Vergangenheit bezogen und meint halt dann, zu seiner Zeit im 17. Jahrhundert herum, er hat diesen berühmten Roman geschrieben: Der Leviathan. Leviathan - ist benannt nach dem biblischen Ungeheuer und da beschreibt er halt die sozialen Zustände seiner Zeit und wo das hingehen kann im Schlechten, aber vielleicht auch im Guten. Und R. Steiner hat halt diesen Begriff aufgenommen und charakterisiert damit genau diesen Zustand, der eben eintreten wird am Ende der 7. Kulturepoche, wo also diese Scheidung der Geister stattfindet bis zu einem gewissen Grad oder eine erste Scheidung der Geister. Die ist nicht unumkehrbar. Es gibt viele Möglichkeiten, da noch zurückzukehren. Aber zunächst einmal wird sicher eine gewisse Scheidung stattfinden, zwischen denen, die Brüderlichkeit erlangt haben und jenen, die ganz im Egoismus versunken sind.

Und das wird weniger zu äußeren Kriegen führen als zu ganz starken seelischen Auseinandersetzungen. Also man muss nicht denken, da geht es jetzt darum, bei dem Krieg aller gegen alle, dass der mit Kanonen oder sowas geführt wird. Wir sind in Wahrheit schon heute auf dem Weg langsam diese Kriege mit den Kanonen los zu werden. Wenn man so in der Zeitung liest, glaubt man das nicht. Aber in Wahrheit sind die großen Kriege, so nämlich ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und überhaupt jetzt im 21. Jahrhundert, zurückgegangen. Es gibt natürlich viele Krisenherde, wo erbittert gekämpft wird. Aber trotzdem sind das lokale Erscheinungen. Und das hat auch einen ganz bestimmten Grund, weil im Grunde wirklich die großen Staaten, die Nationen, wenn die miteinander Krieg führen heute keiner im Grunde etwas gewinnen kann dabei. Es führt also dann zur totalen Zerstörung und es gibt am Ende nicht wirklich einen Gewinner. Sondern es eskaliert einfach. Es kann sehr leicht eskalieren. Da ist mit dabei natürlich die Bedrohung durch die Atombomben und noch mehr heute Krieg auf der Cyberbasis. Also auf dem Internet, auf der Informationstechnologie. Ich meine, das ist die mittlerweile viel größere Bedrohung. Und sie ist insofern größer, weil natürlich auch relativ kleine Gruppen sich dieser Technologie bemächtigen können und damit einen Großstaat wie Amerika lahmlegen können. Also lahmlegen können bis zum Beispiel Eingreifen in die Steuerung von Atomkraftwerken und die zum Durchbrennen bringen. Das ist also theoretisch möglich. Solche Dinge. Weil alle diese Dinge heute abhängig sind davon, irgendwie im Internet zu hängen, im Netz zu hängen. Weil sonst ist die Steuerung letztlich gar nicht mehr möglich. Und damit sind sie aber auch anfällig. Und es reicht ja schon von einem ganzen Staat oder was, die elektrische Versorgung, die Stromversorgung für Tage lahmzulegen. Schon das allein erzeugt ein Chaos heutzutage. Also das heißt, die Art der Auseinandersetzungen wird ganz anders und sie beginnt sich immer mehr auf die seelische Ebene zu verlagern, also einfach auf das, was einer dem anderen auch seelisch antut. Vielleicht äußerlich schaut das ganz nett und harmlos aus, aber im Untergrund ist es etwas, was den anderen seelisch beeinträchtigt, ihn seelisch zerstört. Und diese Wirkungen merken wir heute bereits. Oft mit den besten Absichten. Ich meine, nur die aktuelle Corona-Krise. Ich meine, die ganzen Maßnahmen, die bis zu einem gewissen Grad verständlich sind und man sagen kann, klar, den Politikern bleibt gar nichts anderes übrig als gewisse Maßnahmen zu ergreifen. Aber man muss sehr wohl sehen, was zum Beispiel an seelischem Schaden passiert dadurch. Für Leute, die in die Einsamkeit gedrängt werden. Ich meine, es sind die Selbstmordraten deutlich hochgegangen, um ich glaube 60 % oder was. Das ist beachtlich. Einfach durch die Vereinsamung, durch das nicht mehr so sprechen können oder indem einfach irgendwo behindert sein, in der Art, wie Menschen teilweise einander behandeln, aus Angst. Schon das hat eine Wirkung. Wenn da wer ist, der springt gleich zur Seite, weil ein Mensch in die Nähe kommt, das ist also eine totale Antipathie-Haltung, ein totales Zurückstoßen. Es ist verständlich irgendwo, schon klar. Aber seelisch wirkt es. Seelisch wirkt es.

Und das heißt, wir müssen heute immens stark seelische Kräfte einfach aufbauen. Und sie verbinden eben mit dem, dass wir dann mit dem gestärkten Seelischen, dass da drinnen ein starkes Geistiges tätig ist, dass eben wirklich Kräfte an andere auch weitergeben kann. Das wird bereits heute einfach wichtig. Weil manche sind halt schwächer da drin noch, manche sind stärker. Und es ist also sehr wesentlich, was man selber an geistigen Kräften in Wahrheit ausstrahlt. Das kriegt eine ganz, ganz große Bedeutung jetzt schon. Und das wird sich bis zum Ende der sieben Kulturepochen immer mehr steigern. Und die Kräfte, die man im Positiven ausstrahlen kann, werden sehr viel wirksamer werden, aber eben auch die negativen Kräfte. Und das heißt, darin besteht der eigentliche Krieg aller gegen alle dann. Dass da ganz negative Kräfte eben auch da sein werden und die eine - wie soll ich sagen - eine seelenzerstörende Wirkung auch haben. Und zwar ganz real seelenzerstörend.

Einschub: Gibt es eine individuelle unsterbliche Seele? Erst wenn wir bewusst mit unserem Ich an unserem Seelischen zu arbeiten beginnen. Streit zwischen arabistischen Denkern und christlichen Theologen und Philosophen (Thomas von Aquin, Augustinus, Descartes) 00:20:31

Wir haben in vergangenen Vorträgen auch schon darüber gesprochen, die sogenannte unsterbliche Seele ist nicht etwas, was so von vorn herein gegeben ist, zumindest nicht die individuelle unsterbliche Seele. In der Vergangenheit gab es mehr ein Gruppenseelenhaftes, das eine Gemeinschaft versorgte sozusagen. Die war sehr wohl unsterblich. Zumindest über einen langen Zeitraum hinweg. Um die sind Verwandlungen auch heute noch da. Aber das individuelle unsterbliche Seelische ist etwas, was man erst erwerben muss. Weil der größte Teil des Seelischen, was wir so im Alltagsleben haben, was mit der Sinneswelt zu tun hat, was mit unseren Verstandesgedanken zu tun hat, das ist sehr schnell nach dem Tod weg. Das hat nur eine Bedeutung wirklich für dieses eine Erdenleben. Und ein wirklich unsterbliches Seelisches aufzubauen, kommt erst aus dem, dass wir bewusst mit unserem Ich an unserem Seelischen zu arbeiten beginnen.

Und das fängt an, so im 8. - 9. Jahrhundert so langsam. Daher fängt da auch an langsam der Streit zwischen den christlichen Theologen und den arabistischen Denkern, weil die arabistischen Denker haben eben den Eindruck, ja, das Seelische, nein, da ist nichts Unsterbliches. Das geht wieder in das allgemeine Seelische zurück nach dem Tod und das ist Ketzerei zu glauben, jeder hätte sein eigenes unsterbliches Seelisches. Das wird dir nur verliehen sozusagen für dieses Erdenleben. Und die christlichen Theologen, oder ein großer Teil der christlichen Theologen hat das Gefühl gehabt, ah, da stimmt irgendetwas nicht. Das ist nicht so. Und sie konnten aber dann lange Zeit nicht wirklich argumentieren, eben erst in der Hochscholastik, eben in der Zeit Thomas von Aquin oder so, da wird dann ganz stark um das gerungen, dass der Mensch sehr wohl ein unsterbliches Seelisches hat. Und das aber auch nur in Wahrheit mit sehr, sehr vagen Argumenten, weil die Leute ja damals kein geistiges Schauen mehr hatten. Also gerade Menschen wie Thomas von Aquin zunächst nicht.

Frage eines Zuhörers: "Augustinus?"

Augustinus hat gewisse Erfahrungen sehr wohl. Aber das ist dann zur Zeit, wo diese starke Auseinandersetzung ist zwischen den arabistischen Denkern und den den christlichen Denkern, da verstehen die Leute ja selbst den Augustinus nicht mehr richtig. Das ist das Problem, nämlich was es wirklich im Kern ist. Und weil es natürlich auch noch nicht mit wissenschaftlicher, intellektueller Klarheit geschildert ist. Gerade der Augustinus schildert mit einer ungeheuren Gefühlsintensität kann man sagen, mit einer Leidenschaft geradezu. Aus dem heraus schildert er. Darum - seine Autobiographie ist ja fantastisch zu lesen in gewisser Weise. Mit welchem Herz er dabei ist, mit welcher Offenheit er auch über seine Verfehlungen spricht. Und aus denen heraus er mühsam dazu findet, eben gewisse christliche Kerngedanken zu erfassen. Und den Umweg geht über die Manichäer. Dem aber dann doch irgendwo nicht zusagen. Wobei das, was er an Manichäern kennen gelernt hat, also auch noch nicht das ist, was einmal aus dem Manichäismus werden wird. Das muss man auch dazu sagen.

Der ringt also sehr stark im Gefühlsleben damit. Und stellt ja sogar - ja schon, das Denken spielt eine Rolle, weil der Augustinus ist ja einer der, der im Grunde den berühmten Satz von Descartes vorwegnimmt. Descartes hat den berühmten Satz gesagt: "Ich denke, also bin ich". Das heißt, im Denken spüre ich mich als Ich irgendwo. R. Steiner hat dann immer gesagt, gescheiter wäre es, er hätte gesagt, ich denke, also bin ich nicht, weil was ich im normalen Verstandesdenkens als Ich-Begriff fasse, ist eben nicht die Wirklichkeit des Ich, sondern bloßer Schein. Aber immerhin, es ist ein starkes Erlebnis, sich im eigenen Denken zu spüren. Im Grunde, dass wir heute noch so stark anhimmeln das Verstandesdenken, hängt damit zusammen, dass wir uns gerade da am Allerstärksten darin spüren und ganz mächtig uns spüren. Ich kann meine Gedanken formen und kann da drin arbeiten, ich kann meine eigene Meinung haben, ich kann mich von allen anderen distanzieren und so weiter. Also da spüren wir uns selbst sehr stark. Aber wir sind weder an der Wirklichkeit der äußeren Welt ganz dran, noch an unserer eigenen in Wahrheit.

Heute stehen wir vor der Aufgabe über das bloße Verstandesdenken hinauszugehen, in ein wirklich schöpferisches Denken 00:25:36

Daher stehen wir heute in dem Zeitalter, wo wir auch über das bloße Verstandesdenken hinausgehen müssen. Aber Augustinus - bei Augustinus fängt dieses Bewusstsein an, im Denken ist etwas, da spüre ich mich ganz besonders. Und auch wenn ich mir über alles unsicher bin, er gibt ja zu, ich weiß eigentlich gar nichts, ich kenne mich hinten und vorne nicht aus, ich denke nach über die Zeit, über die Vergangenheit, die Gegenwart, die Zukunft. Aber wie ist das mit der Zeit? Solange ich nicht darüber nachdenke, habe ich das Gefühl, ich weiß es. Aber kaum fange ich an nachzudenken darüber, komme ich darauf, dass ich eigentlich nichts Gescheites darüber weiß. Aber eines weiß: Ich bin der, der nichts weiß, der zweifelt, der nachdenkt darüber. Und da spannt sich der weite Bogen halt dann bis zum Descartes, der natürlich auch den Augustinus gelesen hat. Er kommt ja aus den christlichen Zusammenhängen heraus.

Und - aber heute geht es also um einen viel weiteren Schritt hinein in die wirkliche geistige Wahrnehmung. Eben auch des eigenen Ich. Und da fängt es an mit einer Vertiefung des Denkens bis zur Wahrnehmung der eigenen geistigen Tätigkeit im Denken zunächst. Das was R. Steiner schon in seiner Philosophie der Freiheit nennt: Die Beobachtung des Denkens. Da fängt es langsam an. Nicht nur, ich denke, sondern ich beobachte mein Denken. Nicht das Ergebnis der Gedanken. Das Verstandesdenken beobachtet das Denken in Wahrheit nicht. Sondern nur das Ergebnis, was herauskommt. Die Gedanken, die ich habe. Wir müssen einen Schritt dahinter gehen. Die Quelle sozusagen, aus der die Gedanken geformt werden. Und uns selber beobachten bei der Tätigkeit, wie wir Gedanken bilden.

Dann kommen wir auch darauf, wie viel Vorurteile wir haben in Wahrheit. Wie viele Gedanken wir einfach übernommen haben, fix und fertig, wir haben eine Definition dazu. Und in Wahrheit denken wir sie gar nicht selbst. Sondern wir übernehmen sie fertig. Das ist im Verstandesdenken ganz, ganz stark. Das ist auch in den Wissenschaften zu einem hohen Grad der Fall. Weil es gibt zwar immer wieder Denker, die natürlich da ganz kreativ sind und Neues hineinbringen, die wirklich eigenständig denken. Das ist aber nicht die breite Masse. Die breite Masse arbeitet im Grund mit den genialen Gedanken, die große Geister vor ihnen hervorgebracht haben. Und die wenden sie jetzt auf alles Mögliche an. Und damit kann man sehr viel erforschen und aufklären. Aber da ist das eigentliche Denken gar nicht drinnen. Da bin ich schon wieder nimmer an der aktuellen Wirklichkeit heran, da einen Schritt tiefer hineinzukommen in die Wirklichkeit, sondern ich lote halt nur in der Breite aus, was ich alles mit einer bestimmten Theorie erklären kann und beschreiben kann. Aber dazu gehört kein wirklich neuer Gedanke im Grunde. Im Großen und Ganzen. Das ist jetzt sehr scharf formuliert.

Auch die Evolution ist ein schöpferisch-kreativer Prozess 00:28:57

Aber - das wirkliche Denken ist dort, wo es wirklich schöpferisch wird. Aber schöpferisch wird eben auch im Erkennen dessen, was draußen an Kräften wirkt. Weil die geistige Wirklichkeit, die hinter der Natur hinter allem steht, ist ja auch ununterbrochen schöpferisch tätig. Wo ich nichts Schöpferisches in der Natur habe, ist es der abgestorbene Rest, der fortwurstelt irgendwo in der Zeit und sich ändert. Also das heißt, eine Pflanze, die halt das nächste Jahr genau in der gleichen Weise kommt und alle Jahre wieder, ist eigentlich schon in gewisser Weise was Abgestorbenes. Da rollt ein gewisser Lebensprozess fort. Aber dort, wo eine neue Art daraus wird oder sie sich zu ändern beginnt, sich zu verwandeln beginnt, da ist was Schöpferisch-Kreatives, ein geradezu künstlerischer Prozess drinnen. In Wahrheit passiert das auch überall in der Natur. Weil nichts bleibt genau gleich ewig.

Ich meine so etwas versuchen wir dann künstlich als Menschen heranzuzüchten. Ich meine, mit Gentechnik und so. Obwohl sich die Pflanzen auch dagegen wehren dann und im Endeffekt dann das irgendwo nicht auf lange Dauer funktioniert. Und im Grunde diese gentechnisch veränderten Pflanzen halt dann nicht von selbst sich vermehren und so weiter. Also die brauchen alle möglichen Hilfestellungen, dass das in Wahrheit funktioniert. Weil die Natur macht auch "Gentechnik", würde ich nicht sagen, sondern "Gennatur". Das heißt, sie macht schon etwas ähnliches, aber sie geht eben wirklich kreativ und schöpferisch um und nicht einfach blind oder nach einem vorgegebenen Schema oder Plan, sondern sie gestaltet einfach. Und so gestaltet sie auch die Erbanlage um beständig, mit sehr viel Kreativität, die drinnen ist. Es gibt kein fixfertigen Plan, aber es herrscht auch nicht das vollkommene Chaos. Sondern sie nimmt einfach auf, was alles in der Natur an Kräften da ist, bezieht das mit ein. Man weiß das selbst in den Naturwissenschaften heute, dass das die Veränderung der Gene nicht einfach nur blinde Mutation sind, dass dafür andere Faktoren auch eine Rolle spielen. Also der Prozess ist gar nicht so blind, wie man lange Zeit geglaubt hat und wie es sich Darwin gedacht hat. Aber es ist auch kein einfach mechanisch ablaufender Prozess, den man vorherberechnen könnte, sondern es ist eben Kreativität drinnen.

Es ist wie im Künstlerischen. Der Künstler weiß vorher auch nicht genau, wie er das machen wird. Es entsteht im Tun. Während des Tuns. Ich meine, wenn ein Künstler schon einen fixfertigen Plan hat, dann, ja, dann ist der Plan schon das Kunstwerk von mir aus. Darum ist es auch im Großen natürlich total blöd, und mit Recht wehren sich Evolutionstheoretiker dagegen jetzt irgendwo, dass man sich berufen sollte auf den großen Schöpfungsplan. Es hätte der liebe Gott irgendwo in seinem göttlichen Büro bereits alle Pläne fertig. Und das wird jetzt nur mehr umgesetzt. Man fragt sich, was das Ganze dann soll überhaupt (Gelächter). Das ist - das wäre fad, die ganze Geschichte. Also wenn die göttliche Schöpfertätigkeit da ist - und da wirken die ganzen Engelhierarchien und so weiter ja alles mit - dann ist das eher zu vergleichen mit einem künstlerisch-schöpferischen Prozess. Der ist nicht einfach blind, aber er folgt auch nicht einem bereits längst vorgefertigten Plan. Sondern er geht in eine bestimmte Richtung, ja, aber da fängt er an zu gestalten, zu probieren von mir aus auch. Und immer wahrzunehmen im Grunde und an dem immer weiter zu feilen und zu verbessern. Ich meine, die ganze Evolution ist so ein künstlerischer Prozess im Grunde. Der Goethe hat das sehr, sehr gut verstanden. Die Naturwissenschaften tun sich mit dem Künstlerischen halt meistens a bisserl schwer, daher sehen sie es eher wie ein technischen Prozess. Und daher haben sie immer nur den - entweder es ist fixe Planung oder Maschinerie oder blinder Zufall. Und Evolution sei halt dann so Mischung aus beiden. Also ein streng vorherbestimmter Prozess einerseits.in dem aber immer der Zufall hineinwirkt. In Wahrheit ist es etwas, was total dazwischen liegt und was wirklich tätig ist, sind geistige Wesenheiten in Wahrheit. Die sind es, die schöpferisch tätig sind.

Ja, also dort müssen wir immer mehr hineinkommen, das selber erleben zu können. Und dann dann können wir auch Kräfte, geistige Kräfte, wirklich an andere Menschen verschenken. Also davon wird sehr viel abhängen, wie in dem Übergang vom Zeitalter der Kulturepochen zum nächsten großen Hauptzeitalter, zum Zeitalter der sieben Siegel. Wie es da sein wird mit dem Krieg aller gegen alle. Wie viele in den Egoismus zunächst einmal verfallen werden? Wie viel an Brüderlichkeit sich bereits entwickelt hat? Das beginnt sich heute schon zu entscheiden. Weil heute legen wir die Basis schon für die nächste Kulturepoche vor allem einmal. Aber über das werden wir ohnehin immer sehr viel sprechen.

Es erklärt auch, warum natürlich heute die Menschen oft sagen, ja, aber was soll ich denn jetzt tun? Ich bin ja kein Künstler. Was soll ich hereinbringen? Man hat sieben Fragezeichen. Wie finde ich eigentlich meine Fähigkeiten? Meine geistige Aufgabe, die ich erfüllen könnte? Das ist in Wahrheit unheimlich schwierig. In der Vergangenheit, war das gar nicht so schwierig. Da hat von mir aus die Kirche gesagt, was gut ist und was richtig ist und was du tun sollst, um ein braver, anständiger Mensch zu sein. Dann kommen halt die Politiker, die Staaten und das Rechtssystem, was dir vorschreibt. Das ist heute mehr der Fall. Oder die Wirtschaft sagt dir, was du am besten kaufen musst. Da ist aber die Kreativität, die eigene, das heißt die eigene geistige Tätigkeit, wird da zurückgehalten. Und über das müssen wir halt hinauskommen.

Und in der Zeit stehen wir heute drinnen. Und das heißt, wir sind jetzt auf dem schwierigen, eisigen Parkett, die ersten Schrittchen zu wagen, aus dem Korsett, ich will gar nicht sagen ganz auszusteigen, weil das ist sowieso schwer, aber einmal kleine Schrittchen zu wagen. Einmal da ein bissl hinaus und dort ein bissl hinaus. Und zu finden, ja, wo liegen meine geistigen Fähigkeiten? Wo liegt meine geistige Aufgabe? Weil in Wahrheit ist es ja so, dass unser wirkliches Ich sich sehr wohl eine geistige Aufgabe vorgenommen hat für diese Inkarnation. Die bezieht sich auf die eigene Entwicklung, aber eben auch darüber hinaus auf das, was wir anderen eben aus dieser eigenen Entwicklung heraus geben können. Und da haben wir sehr wohl kräftige Pläne, aber halt auch nicht fertig in der Schublade, sondern einfach einen unheimlichen schöpferischen Antrieb, da künstlerisch, lebenskünstlerisch tätig zu werden.

Aber das Peinliche ist halt, im Alltagsbewusstsein wissen wir zunächst einmal davon so ziemlich nichts. Hier und da kommt irgendwas so von unten aus dem Unterbewussten heraus. Und dann finden wir irgendetwas, was uns besonders begeistert und das kann so ein Impuls sein. Sehr oft ist es aber einfach, dass es uns von Außen zukommt. Dass von Außen sich uns Aufgaben stellen. An die man zunächst überhaupt gar nicht gedacht hätte. Aber man steht halt jetzt irgendwo drin und merkt plötzlich, okay, da kann ich was tun. An das habe ich gar nicht gedacht.

Das ist der weise Weg nämlich des Schicksals, des Karmas. Wobei man Karma eben nicht immer nur als negativ und als Last auffassen muss, sondern eben auch etwas, was uns Möglichkeiten eröffnet im Positiven. Durchaus auch. Es führt uns eben in Situationen, in denen wir unsere geistige Aufgabe erkennen und bis zu einem gewissen Grad erfüllen können. Also das heißt, ein Tipp, wenn man so gar nicht weiß, ja, was soll ich denn eigentlich tun? Dann wird es am wenigsten helfen, im Kämmerchen zu sitzen und darüber nachzugrübeln, ja, was ist denn meine Lebensaufgabe? Da werde ich so ziemlich gar nichts finden. Da wird sich das Ego breitmachen und sich alle möglichen Träume vorgaukeln, was denn alles so schön wäre. Ich möchte reich werden, mächtig oder sonst was oder ich will der superbeste Arzt werden oder ein Nobelpreisträger. Das ist alles uninteressant. Wenn es im Schicksal liegt, wird es vielleicht irgendwo dort auch enden. Aber das ist vielleicht auch ganz, ganz unwichtig. Und da geht es also darum, sehr sensitiv, immer sensitiver zu werden auf die Anregungen, die uns von außen kommen. Also für einen Menschen zum Beispiel, der in geistigen Zusammenhängen tätig ist. Auch so, wie wir uns beschäftigen, wenn man im Anthroposophischen tätig ist, dann müssen wir auf das ganz besonders aufpassen. Da kommen uns wirklich die Aufgabenstellungen direkt zu. Es ist oft verblüffend, wenn man nur aufmerksam darauf ist. Wenn man es verschläft, kriegt man gar nichts mit. Und ist nach zehn Jahren noch genau so schlau oder nicht schlauer wie vorher. Aber wenn man aufmerksam ist, merkt man das. Und wenn man so einen Zipfel hat, kommen dann meistens ein paar andere Sachen auch noch dazu, die dann plötzlich so perfekt dazu passen, dass es erstaunlich ist. Also es ist ganz gut, einmal im Rückblick das eigene Leben auf das zu beobachten: wo waren große Weichenstellungen, wo gar nicht das passiert ist, was ich eigentlich mir gedacht habe, was werden sollte, sondern wo es irgendwo ein bissl abgebogen ist? Und eigentlich passt's dann. Und man kommt darauf, ja, da kann ich was tun! Also nur eine Frage der Aufmerksamkeit. Ich bin überzeugt, bei jedem finden sich diese Ereignisse. Und sie passen zusammen irgendwo.

Und seht ihr, das ist auch ein wesentlicher Punkt der Bewusstseinsseele, die sich beginnt auf das Geistige zu wenden. Und die nicht bloß am Äußeren hängen bleibt und als Geistiges im Hintergrund in Wahrheit nur den Verstand hat, der aus der griechisch-lateinischen Zeit in Wahrheit kommt. Nicht wahr, unsere Verstandestätigkeit, die heute bis zur feinsten Logik ausziseliert ist. Toll - ich sage gar nichts gegen diesen Verstand, aber er alleine genügt nicht mehr. Weil dieser Verstand ist nur befähigt, das Tote zu erkennen und das Tote nach einem bestimmten Plan zu manipulieren. Aber dieser Verstand ist nicht fähig schöpferisch tätig zu werden. Das ist da einfach nicht drinnen. Und er kommt in Wahrheit auch nicht an die Wirklichkeit heran. Er tastet zwar danach.

Die ganzen Wissenschaften sind ein Versuch, sich heranzutasten. Aber es ist eigentlich wie soll ich sagen, so ein blindes Herantasten. Wir stochern im Leeren herum und probieren, ob unsere Verstandesgedanken irgendwie passen. Und wenn es einigermaßen funktioniert, sind wir glücklich und bauen eine Theorie auf darauf. Mit dem Nachsatz, sie kann durch neue Erfahrungen wieder über den Haufen geworfen werden. Was in der Wissenschaft oft genug passiert. Und die Wissenschaft ist mit Recht stolz darauf auch, dass sie bereit ist - im Idealfall zumindest - alte Theorien über Bord zu werfen, wenn sie mit der Wirklichkeit nicht übereinstimmen. In der Praxis schaut es nicht immer so aus, weil das natürlich auch ein Machtfaktor ist. Aber im Idealfall wäre es zumindest so.

Aber wir kommen an die eigentliche Wirklichkeit nicht heran. Das beginnt erst dort, wo wir die Bewusstseinsseele auf das Geistige, auf das Schöpferische richten können. Nämlich Wirklichkeit hat immer mit dem zu tun in Wahrheit, was noch nicht ist. Der Verstand hat mit dem zu tun, was geworden ist. Und so ist es halt, wie es war. Das ist eigentlich was tot geworden ist. In allem, wo noch Leben drinnen ist - und erst recht wo Beseeltes drinnen ist oder gar Geistiges drinnen ist -  ist das Wesentliche die offene Zukunft. Dort wo Schöpferisch-Kreatives drinnen ist, das nicht aus der Vergangenheit einfach sich herleiten lässt. Es wird zwar durch die Vergangenheit vielleicht in bestimmte Richtung gelenkt, das ist auch gut so. Aber da drin sind unendlich viele schöpferische Möglichkeiten noch offen. Und da, da passiert die Wirklichkeit, das Wirken. Da verwirklicht sich etwas. In dem Moment, wo es verwirklicht ist, fällt es im Grunde schon wieder heraus. Und ist wieder so ein Stein, der zurückbleibt und liegen bleibt. Der vielleicht dann irgendwann auch wieder aufgelöst dann werden kann.

Aber Wirklichkeit ist dort, wo es in die Zukunft geht, also das noch nicht Seiende in Wahrheit. Das ist das Spannende. Das bestimmt die weitere Entwicklung, sei es in der Evolutionstheorie, sei es im im großen Kosmischen. Der ganze Kosmos unterliegt einer Evolution, wenn man so will. Das ist auch eine der Erkenntnisse, die wir in der Neuzeit, also in unserem Bewusstseinsseelenzeitalter erstmals so richtig gewonnen haben, dass das eben nicht ein fertiger Plan ist, der abläuft. Wie es also viele Schöpfungstheorien scheinbar verkünden. In Wahrheit nicht, aber halt die Fehlinterpretation derselben legt halt dann nahe, es gibt einen Schöpfungsplan, der seit Ewigkeiten existiert und genauso läuft er eins zu eins ab. Der ist falsch! Weil eben das kreative Element drinnen ist. Also das heißt, diese alten Ideen müssen wir überwinden.

Und der Evolutionsgedanke hat also das zumindest gebracht, es ist nicht immer Wiederholung auch desselben und so ein Plan, der abläuft. Sondern es ist offen für Neues. Und es ist im Endeffekt der Kosmos nicht hundertprozentig vorherberechenbar. Man kann nur gewisse Prognosen trotzdem machen, weil das Vergangene fortwirkt. Und das hat seine Nachwirkungen sozusagen. Und so viel als Vergangenes in unserem Kosmos drinnen ist, Vergangenes, das träge weiterwirkt, so viel kann ich voraussehen, dass in der Zukunft eben auch Wirkungen davon oder Sachen davon in der Zukunft da sein werden.

Die ersten vier Siegel, Siegelbilder oder Imaginationen, hängen mit dem Verstand (Intellekt) zusammen, der sich im Verlauf der Kulturepochen entwickelt, bis er schließlich in der vierten Kulturepoche, der griechisch-lateinischen Zeit, so richtig herauskommt 00:45:04

Das ist im Grunde auch der Punkt, warum ein Mensch wie Johannes in der Apokalypse etwas vorhersehen kann. Weil er kann vorhersehen, dass auch gewisse geistige Aufgaben in der Zukunft bestehen, die nämlich daraus resultieren, dass wir alle diese Schlacke von gestern auflösen müssen letztlich. Nicht wahr, das ist unsere geistige Aufgabe jetzt. Also die Naturwissenschaft kann vorausberechnen, wie das weiter rollt, wie das sozusagen weiter wirkt. Der Johannes kann vorherschauen und kann sagen, okay, da sind Aufgaben für uns in der Zukunft, weil letztlich muss das alles aufgelöst werden. Und das ist der Inhalt jetzt dieses großen Teils der Apokalypse, der in die Zukunft weist. Also wo wir mit den sieben Siegeln hingehen. Und jetzt ist es wirklich an der Zeit, auf diese sieben Siegel einzugehen. Das hängt aber mit dem zusammen, was ich jetzt gesagt habe, eben auch mit der Sache mit dem Verstandesdenken vor allem. Das werden wir nämlich dann gleich sehen an den ersten vier Siegelbildern oder ja Bildern, Imaginationen, die hier geschildert werden. Die hängen nämlich mit diesem Intellekt zusammen, der im Grunde ausgereift ist langsam während der Kulturepochen bis in die griechisch-lateinische Zeit hin. Nicht wahr, erst in der griechisch-lateinischen Zeit ist es so richtig heraußen. Aber es gibt vorbereitende Stufen. Auch durch alle Kulturepochen, vom Urindischen, übers Urpersische - da wird das langsam vorbereitet, bis es dann in der vierten Kulturepoche, also in der griechisch-lateinischen Zeit herauskommt. Muss aber vorbereitet werden, und zwar, na ja, auf welcher Ebene? Auf der Ebene des Ätherleibes, des Astralleibs, der Empfindungsseele, bis es dann schließlich in der Verstandesseele herauskommt.

Der physische Körper des Menschen (Gehirn, Aufrichtung) entwickelt sich vor den Kulturepochen bereits während des 4. Hauptzeitalters, dem atlantischen Hauptzeitalter 00:47:25

Wenn ihr jetzt euch das noch einmal anhört: Ätherleib, Astralleib, Empfindungsseele, Verstandes- und Gemütsseele, wenn wir es jetzt ganz präzise sagen. Dann fehlt euch vielleicht eins am Menschen, nämlich der physische Leib. Ich meine, vom Ich rede ich jetzt noch gar nicht, weil das kommt so richtig auch da zum Bewusstsein erst in der vierten Zeit. Aber der physische Leib wäre doch schon ganz nett, wenn wir den auch irgendwo dabei hätten. Und der physische Leib hat seine Entwicklung vor den Kulturepochen bereits, also während der atlantischen Zeit. Nicht wahr, die atlantische Zeit ist die, wo der physische Leib einmal zubereitet wird. Namentlich auch dafür oder unter anderem dafür, dass dieses Verstandeswerkzeug sich ausbilden kann. Also dass das Gehirn entsprechend sich ausbildet auch. Dass der Körper so organisiert wird, dass er sich aufrichtet. Das ist ganz wesentlich. Also das ist die erste Voraussetzung dafür, dass wir dieses Verstandesdenken überhaupt entwickeln können: es ist die Aufrichtekraft. Die Aufrichtekraft, die dann dazu führt, dass wir sehr geschickt auch greifen, begreifen können. Einmal ganz real zunächst die äußere Welt. Gibt natürlich auch im Tierreich bereits Ansätze dazu. Da wirkt dieser Impuls bereits drinnen. Weil der Mensch in seiner heutigen Gestalt steht zwar als Letzter irgendwo dann da auf der festen Erde. Aber währenddessen setzt er immer was heraus aus sich.

Die Mineralwelt, die Pflanzenwelt, die Tiere, die Frühmenschen - ja die ganze Natur ist im Grunde so entstanden, dass der Mensch während der Erdentwicklung etwas aus seinem Wesen heraussetzt, was ihn in seiner weiteren Entwicklung behindern würde 00:49:12

Die ganze Natur ist im Grunde so entstanden, dass der Mensch etwas aus seinem Wesen heraussetzt zunächst, was ihn behindern würde in seiner weiteren Entwicklung. Und so entsteht die Tierwelt, aber auch die Pflanzenwelt, letztlich auch die Mineralwelt. Also die Mineralwelt ist sogar das Erste, was der Mensch heraussetzt während der Erdentwicklung. Dann kommen die Pflanzen, dann kommen die Tiere, dann kommen die höheren Tiere, dann kommen irgendwann von mir aus die Affen, die herausgesetzt werden. Bis dann irgendwann herausgesetzt wird der erste Australopithecus. Den man als Vormenschen irgendwo rechnet, der mühsam versucht, irgendwo sich aufzurichten. Man sieht schon an der Anatomie, dass das a bissel gelingt. Aber es ist keineswegs die natürliche Haltung. Das können wir auch nicht brauchen. Setzen wir also auch heraus. Australopithecus war es auch nicht. Na ja, und dann kommen die ganzen Menschenformen bereits, also die bereits als Menschenformen zur Gattung Homo zumindest gerechnet werden, also die Frühmenschen, wenn man so will. Was weiß ich, Homo rudolfensis, Homo habilis und so weiter. Neandertaler. Homo denisova, der sehr ähnlich ist dem Neandertaler, aber halt mehr im Osten gefunden wurde. Bis dann irgendwann so vor etwa 70.000 Jahren, hurra, der Homo sapiens dasteht. Der also anatomisch mit uns heute so verwandt ist, dass wir sagen können, gut, ab der Zeit haben wir die Menschenform, die wir heute auch im Wesentlichen haben. Wobei es in der Anfangszeit durchaus noch Paarungsgemeinschaften zum Beispiel zwischen Neandertalern und Homo sapiens gab. Aber irgendwo zweigt das dann ab. Und Neandertaler und die anderen Vormenschen sind letztlich ausgestorben. Also übrig geblieben sind dann wir.

Bereits ab dem 6. Jahrtausend werden allmählich die irdischen Inkarnationen des Menschen in einem physisch-stofflichen Leib wieder aufhören. Wir werden also in dieser Form wieder verschwinden 00:51:24

Und irgendwann werden wir in der Form auch verschwinden. Über das haben wir ja auch schon gesprochen, dass die Zeit der irdischen Inkarnationen in einem physisch-stofflichen Leib, so wie wir ihn heute haben, na ja, ab dem 6. Jahrtausend beginnt aufzuhören. Das heißt, Ende bereits der sechsten Kulturepoche, da fängt das an und dann über die siebente hinaus. Und dann geht es halt hinein in dieses Zeitalter Krieg aller gegen alle. Es ist die Übergangszeit. Mit dem wird dann halt die Zeit der Kulturepochen zu Grunde gehen sagen wir einmal so. Auch die Kultur zu Grunde gehen in der Form, wie wir sie heute kennen, weil wir sie dann eigentlich nicht mehr brauchen in der Form.

Anmerkung eines Zuhörers: "Denn alles, was entsteht, ist wert, dass es zugrunde geht. Der Goethe hat es immer gewusst."

[00:52:24]  An der Stelle ist es auch richtig. Der Mephisto sagt ja immer gute und richtige Dinge. Sie werden immer nur missverstanden. Er kann ja gar nichts dafür, er platziert es nur so immer, dass man es leicht missversteht. Das ist halt das Problem. Aber er sagt die gescheitesten Dinge drinnen. Viel gescheiter als der Faust, wenn man ganz ehrlich ist. Ja - und diese körperliche Form wird auch verschwinden, so wie wir sie heute haben. Der Mensch wird weitergehen. Und daher brauchen wir jetzt auch nicht uns so besonders schrecken, wenn wir dann hören, dass ja soundso viele werden ausscheiden und weiß Gott was, man muss dann sehr stark unterscheiden, was geistig weitergeht und was einfach körperlich verschwindet, ausstirbt einfach. Das passiert immer wieder in der Entwicklung, ist immer wieder passiert.

Ich meine, es ist heute sicher löblich eben auch das Artensterben im Tierreich aufzuhalten zum Beispiel, weil es einfach zu schnell passiert. Aber es muss auch natürlich in einem gewissen Grad passieren und das wäre nicht zeitgemäß, wenn heute noch die Säbelzahntiger da in Perchtoldsdorf herumlaufen würden. Nämlich nicht nur für uns. Für uns wäre es auch ein bisschen unangenehm wahrscheinlich (Gelächter). Aber auch für die Säbelzahntiger ist es nicht das Optimum, weil sie auch gar nicht das Klima dazu hätten und nicht die Bedingungen. Überhaupt wenn wir jetzt von der Klimaerwärmung reden, der täte sich nicht freuen der  Säbelzahntiger und die zottigen Mammuts würden sich auch nicht freuen. Also man muss schon unterscheiden zwischen dem, was der innere Kern ist, und das, was das Äußere ist. Äußeres wird immer aussterben und muss aussterben. Das ist ein ganz normaler Prozess. Und auch unsere physische Körperlichkeit wird in der Form aussterben. Und das wird relativ bald beginnen, wenn man es in den Maßstäben misst, die halt die Erdentwickelung betreffen. Weil was sind ein paar Tausend Jahre? Wenn ich rede vom 6.-7. oder 8. Jahrtausend. Ist eine Kleinigkeit. Das ist wirklich bald. Das ist wirklich bald.

Anmerkung eines Zuhörers: "Näher als die Christus-Inkarnation zurückliegt in der Vergangenheit. Also nicht ganz."

Ja - also menschheitlich gesehen ist es ein verhältnismäßig kurzer Zeitraum. Also - wenn ich zurückrechne, als das Zeitalter der Kulturepochen beginnt, so im 8. Jahrtausend vor Christus, da haben wir schon im Grunde mehr hinter uns, als wir noch vor uns haben. Also wir sind da über die Hälfte drüber von dem. Und daher ist auch jetzt so eine starke Entwicklung, also so ein starkes Entwicklungstempo nämlich. Weil wir haben nicht viel Zeit. Wir haben nicht viel Zeit. Also das ist nicht zufällig, dass wir jetzt auch geistig unheimlich stark gefordert sind. Ja, äußerlich muss man schon mit der Stoppuhr stehen, genau. (Gelächter) Ja, also große Herausforderungen.

Im atlantischen Hauptzeitalter wurde die physische Leiblichkeit des Menschen entwickelt - samt der Fähigkeit zur Aufrichtung, der Sprache und Gehirnentwicklung - ein Gehirn, das sinnvolles Geistiges in sich aufnehmen kann 00:55:56

Aber gehen wir noch einmal zurück zum atlantischen Menschen. Weil da die physische Leiblichkeit des Homo sapiens letztlich ausgebildet wurde. Das war die Aufgabe der atlantischen Zeit im Wesentlichen. Und eben da zu schaffen die physische Grundlage eben auch für den aufrechten Gang. Mit dem eben zusammenhängt, der freie Gebrauch der vorderen Gliedmaßen, sodass sie sich wirklich zu Händen formen. Bei den Affen sind es keine Hände zum Beispiel oder beziehungsweise die Füße, vor allem sind keine Füße nämlich. Das ist das Interessante. Beim Affen sind die Füße keine wirklichen Füße, sondern sind eigentlich auch Greiforgane. Beim Menschen differenzieren sich total die einen Organe, mit denen er perfekt steht. Architektonisches Wunderwerk. Wie das den aufrechten Körper in einer Lage hält, die völlig instabil ist im Grunde. Das ist ja eine verrückte Idee im Grunde, ein Wesen zu schaffen, das dauernd balancieren muss, dass es aufrecht stehen kann. Nicht wahr, einen Turm, wenn ich baue, der hat ein Fundament unten. Oder ein Baum hat Wurzeln unten, der kann sich leicht aufrichten. Aber ein Tier das Laufen soll, das ist das Unmöglichste eigentlich, da ein zweifüßiges Wesen zu produzieren. Das tut sich am aller schwersten dabei.

Anmerkung einer Zuhörerin: "Es hat ja 200 kg-Menschen auch gegeben."

Ja, genau, genau, da wird es noch schwieriger.

Zuhörerin weiter: "Bei schlanken Leuten ist es ja noch leichter, aber... ."

Anderer Zuhörer: "Andersherum die, die etwas mehr Gewicht haben, die können sich besser gründen."

Genau. Genau. Ja, aber das macht uns eben geradezu zu den Ich-Wesen, zu den ich-bewussten Wesen auch. Zum Beispiel eben, weil wir dauernd um diese Aufrichtung ringen müssen. Und unbewusst tun wir das ununterbrochen. Ununterbrochen. Das trägt schon ganz wesentlich bei zu unserem Ich-Gefühl. Ich habe es eh schon oft gesagt, wenn man die Augen zumacht, dann merkt man das sofort, das man dauernd schwankt eigentlich und immer ausgleichen muss. Erst recht, wenn man auf einem Bein steht. Versucht das einmal auf einem Bein - bitte nicht jetzt, sonst fliegen alle Scheinwerfer um und es ist alles hin - aber auf einem Bein stehen und die Augen zu machen. Das ist dann noch schwerer, als mit offenen Augen. Und sich dann vielleicht nicht abzustützen. Ist also schwierig.

Also die Aufrichtekraft, die ist die Voraussetzung dafür, dass sich der Kehlkopf so umbildet, dass Sprache möglich wird. Also nicht mehr nur Empfindungslaute, irgendein Röhren oder sonst was, das Lust und Leid oder sonst was ausdrückt. Sondern Sprache entsteht. Sprache, die aber auch in Wahrheit schon Gedankliches, Geistiges, sinnvolles Geistiges in sich aufnehmen kann. Nicht bloß nur Seelisches, Empfindungsmäßiges, sondern Geistiges in sich aufnehmen kann. Weil man kann nicht sagen: "Ich weiß doch welche, die können auch sprechen, Tiere." Die Papageien zum Beispiel, sie haben zwar keine eigene Sprache, aber sie können unsere perfekt nachmachen, nämlich wirklich perfekt, wie ein Tonbandl können sie es nachmachen, mit allem Krächzen was drin ist oder allen Unarten, die drinnen sind, können sie es perfekt nachmachen. Weil sie nämlich auch einen aufrechten Kehlkopf haben. Also der allein macht es auch noch nicht aus. Es ist zwar anders gebaut, das System bei den Vögeln, aber trotzdem, das ist aufrecht und dadurch ist es vom Klanglichen her überhaupt möglich. Aber es ist noch nicht möglich, dass sich wirklich geistiger Inhalt damit verbindet. Also dazu muss noch was weiteres sein, dass eben auch das Gehirn entsprechend sich entwickelt.

Kurz bevor es zur explosionsartigen Entwicklung des Gehirns des Menschen kommt, wurde laut R. Steiner das Pferd aus dem Wesen des Menschen herausgesetzt 01:00:08

Und das ist - wie man heute bereits auch durch die äußere Forschung weiß - das Letzte, was kommt. Es ist also nicht das Gehirn, das den Körper aufrichtet, sondern es fängt mit der Aufrichtung an. Da gibt es also sehr starke Vermutungen eben auch zumindest in der Forschung - es ist ja immer sehr schwierig, weil man kann ja nur aus den Fossilien irgendwas erschließen oder aus irgendwelchen Fußabdrücken, die man hat und wo man dann verfolgen kann, ja, Versuche des aufrechten Ganges gab es eigentlich schon viel früher. Und erst als das einigermaßen etabliert ist, fängt an die Gehirnentwicklung so relativ explosionsartig. Also es ist ganz interessant, wie das sich bei uns Menschen abspielt.

Und eine große Voraussetzung war aber, dass wir eben auch entsprechende Tierwesen aus uns heraus gesetzt haben, die wir in unserem Menschenwesen jetzt einmal nicht brauchen konnten, die uns behindert hätten an der Entwicklung gerade des Gehirns und der damit verbundenen Verstandestätigkeit. Da mussten wir etwas heraus setzen auch aus uns. Und das musste eigentlich vorangehen dieser Entwicklung. Relativ kurz bevor die ersten Menschenformen auftreten, muss tierisch etwas herausgesetzt werden. Und da gibt es eben jetzt den ganz spannenden Hinweis von Rudolf Steiner, dass das das Pferd ist. Die Pferde. Und es ist interessant, dass sie tatsächlich in der Entwicklung etwas, aber nicht sehr viel früher entstehen, als die ersten Australopitheceaen und dann halt die Vormenschen, Frühmenschen und so. Etwas früher, vor 3,5 bis 3,9 Millionen Jahren entstehen die Pferde. Also etwas, das man schon als Pferd bezeichnen kann. Und etwas später kommen die ersten Menschenform heraus.

Anmerkung eines Zuhörers: "Also dann ist nach Steiner in dem Sinne gar nicht der Affe das Letzte, oder? Dann ist es das Pferd, eines der spätesten Tiere, das ausgesetzt wurde?"

Ja, ja, ich meine, die Affengeschlechter, das ist auch sehr unterschiedlich. Ich meine zum Beispiel die heutigen Schimpansen oder die Gorillas. Die sind wahrscheinlich etwas später herausgesetzt werden. Die Orang-Utans zum Beispiel früher. Die sind auch weniger verwandt. Darum ist es halt so schwierig, das einzuteilen. Zum Beispiel, die Schimpansen und die Gorillas stehen uns näher als sie zum Beispiel den Orang-Utans stehen. Also sie stehen den Menschen näher, als den Orang-Utans. Das ist spannend. Das sieht man, wie interessant eben auch die äußere Forschung sein kann. Da ist durchaus kein Widerspruch zu dem, was aus dem Geistigen kommt. Es wäre sogar oder ist sogar sehr spannend, das wechselseitig zu beleuchten und zusammen zu schauen. Dann hat man wirklich beide Seiten der Entwicklung.

Und sieht auch, was das bedeutet. Es ist eben auch nicht einfach nur ein ganz völlig blinder Prozess. Es ist eben ein schöpferisch-kreativer Prozess, der da sich abspielt. Und da ist eben auch etwas Geistiges beteiligt, aber sicher nicht in der Form, dass irgendwer den göttlichen Schöpfungsplan aushebelt und sagt jetzt, aha, 3,5 Millionen Jahre vor der Zeitenwende hat das und das zu passieren. So ist es nicht. Sondern es ist eben eine gestaltende Tätigkeit, an der aber bereits unser Ich natürlich sehr stark mitwirkt. Bis es sich dann wirklich so ganz immer stärker inkarnieren kann. Es ist ja schon vorher inkarniert. Die Inkarnationen beginnen schon in der lemurischen Zeit. Aber das sind eigentlich noch nicht so wirkliche volle Inkarnationen. Und alles, was vorher ist, hat eben noch gar keine menschenähnliche Form. Sondern das dient eigentlich nur dazu, das in Form verschiedener niederer und immer höher werdender Tiere auszuscheiden. Dazu muss das Ich eintauchen bis zu einem gewissen Grad, aber in Wahrheit sind das noch keine vollen Inkarnationen.

Das Ausscheiden der Pferdenatur war laut Rudolf Steiner wesentlich für die Entwicklung der menschlichen Intelligenz 01:04:49

Und jetzt aber, nachdem die Pferde ausgeschieden sind - wobei sich das natürlich zeitlich auch immer überlappt - man darf nicht sagen, so, ok, Pferde, jetzt sind sie endlich draußen. Hurra! Jetzt kann der Mensch losgehen. Es ist ein Prozess, das überschneidet sich natürlich. Aber das Ausscheiden der Pferdenatur war von entscheidender Bedeutung dafür - so schildert es R. Steiner ganz deutlich - dass eben sich die menschliche Intelligenz entwickeln konnte allmählich. Dass einmal jetzt die körperliche Grundlage geschaffen wurde. Und daher wird das eben auch in den Imaginationen, wenn man es in sinnlichen Bildern schildern will, weil es ja anders nicht geht, ist das Pferd immer wieder das Symbol für die Intelligenz. Nicht weil das Pferd so intelligent ist. Aber weil das das Bild dafür ist, was ausgeschieden werden musste, dass wir intelligent werden können. Manche mehr, manche weniger.

Frage einer Zuhörerin: "Haben da die Zentauren irgendwas damit zu tun?"

Ja, ja. Das hat natürlich was zu tun, weil das genau das Stadium beschreibt, wo sich das zu trennen beginnt. Wo eben das sich aufrichtende Menschenwesen sozusagen herauswächst aus dem Pferdewesen. Man darf sich das natürlich nicht äußerlich so vorstellen. Es sind nicht äußerlich irgendwann Zentauren galoppiert. Aber geistig findet genau der Prozess statt. Also es ist eine Übergangsnatur, die noch etwas Pferdemäßiges in sich hat und die Menschennatur, die sich bereits ankündigt. Und das sind diese Zentaurenkräfte. Die verfügen nämlich über sehr starke Ätherkräfte. Das Pferd auch. Also gerade im Kopfbereich über sehr starke Ätherkräfte. Nur das Pferd kann sie durch seine Natur nicht hineinziehen. Wenn das Pferd diese ganzen Kräfte, die es in dem großen Ätherkopf hat, hineinziehen könnte, dann könnte es eine Gehirnbildung machen, die hochintelligent wäre. Und das hat der Mensch dann gemacht. Aber dazu musste das Pferd ausgeschieden werden sozusagen. Und das behält seinen großen Ätherkopf. Da sind eigentlich wunderbare Gehirnbildekräfte drinnen, die aber beim Pferd nicht tätig werden. Darum kann es Pferd bleiben. Dann kann es Pferd sein. Wir müssen ein Teil davon hineinziehen, weil die höchsten Kräfte sind eigentlich notwendig, um dieses Gehirn durchzugestalten.

Also das ist die vorderste Front. Dahinter steht natürlich noch höheres Geistiges, ist klar. Da steht Seelisches, also Astralisches dahinter, da steht die Ich-Kraft dahinter und da kommt zunächst noch von den höheren Hierarchien auch eine ganze Menge hinein, dass wir es ausgestalten können. Aber die wirklich vorderste Front, wenn ich es so sagen will, der Plastiker, der das jetzt gestaltet, das Gehirn, das ist der Ätherleib. Der ist der Tätige. Der formt das durch.

Im Denken bedienen wir uns der Ätherkräfte (Lebenskräfte), jene Kräfte die draußen die Natur gestalten aus dem Lebendigen heraus. Und zuletzt wird unser Gehirn fähig, diese Tätigkeit zu spiegeln und ins Bewusstsein zu heben 01:08:10

Und man könnte sagen, die Gedankenkräfte, die Denkkräfte formen das Gehirn. Weil eigentlich die Lebenskräfte überhaupt im ganzen Körper, sind dieselben Kräfte, die wir auch im Denken verwenden. Wir bedienen uns im Denken primär einmal der Ätherkräfte, der lebendigen Ätherkräfte. Natürlich ein Ich dahinter und Astralleib und das Seelische, alles dahinter. Aber im Denken kommt es runter bis auf die Ebene des Ätherleibes. Und die Kräfte, die wir im Denken rege machen, sind die Kräfte, die draußen die ganze Natur gestalten aus dem Lebendigen heraus und die Pflanzen, die Tiere in ihrer Lebenstätigkeit, aber eben auch uns selbst.

Und zuletzt bildet es dieses hochkomplexe Organ des Gehirns. Das dann fähig ist, diese Tätigkeit zu spiegeln. Und dann wird das in Form unserer Gedanken ins Bewusstsein gehoben. Also das heißt, das Denken bildet sich sein Werkzeug selber, sein Werkzeug, das es braucht, um sich selbst anschauen zu können sozusagen letztlich. Also anschauen zu können einmal zunächst in Form meiner Gedankentaten, die ich halt vollbringe. Da sehe ich zunächst einmal am physischen Gehirn aber nur die fertigen Gedanken. Ich sehe nicht mehr den lebendigen Prozess. Der ist notwendig gewesen, um das Gehirn zu bilden und es immer wieder in Schwung zu halten. Weil im Grunde bei jedem Spiegelungsvorgang, bei den Nervenvorgang, der im Gehirn stattfindet, wird was zerstört da oben. Und das muss regeneriert werden. Diesen Regenerationsprozess kriegen wir eigentlich gar nicht mit. Aber die Zerstörung kriegen wir mit. Und die gibt uns das Bewusstsein.

Bewusstsein hat etwas gemeinsam mit Schmerz - Schmerz ist ein unspezifisches Bewusstsein 01:10:17

Ja, Bewusstsein hat - ich habe das auch schon öfters gesagt - etwas gemeinsam mit dem Schmerz. Im Schmerz ist halt ein unspezifisches Bewusstsein. Aber im Grunde ist jede Art von Bewusstsein, wenn es zu stark wird, geht es in Schmerz über. Das ist verwandt irgendwo. Und das hängt damit zusammen, dass Bewusstseinsprozesse mit Zerstörungsprozessen zusammenhängen. Und das ist in Wahrheit auch wieder klar, weil Geistiges in Wahrheit Stoffliches zerstört. Wo das Geistige eingreift ins Stoffliche, beginnt es das Stoffliche letztlich zu zerstören.

Frage einer Zuhörerin: "Auch Empfindungen?"

Ja, auch dort. Auch dort. Und auch das Seelische, das Astralische wirkt eigentlich auch zerstörend darauf. Ich meine, Geistiges will halt vergeistigen und vergeistigen heißt Auflösung des Stofflichen. Es nutzt nichts. So ist es halt. Aber jedenfalls können wir uns dieser Dinge jetzt gedanklich einmal bis zu einem gewissen Grad einmal auf erster Ebene verstandesmäßig bewusst werden, weil wir das Pferd aus uns herausgesetzt haben bildlich gesprochen. Und solange dieser Prozess wirkt, solange also auch dieses Verstandesdenken, bis dieses Verstandesdenken zu seiner Reife gekommen ist, solange ist das Bild des Pferdes gerechtfertigt.

Das Verstandesdenken weist auf die griechisch-lateinische Zeit zurück - Aufgabe unserer Zeit ist, das lebendige, imaginative Denken zu entwickeln, das auf den Ätherkräften basiert 01:12:08

Heute im Zeitalter der Bewusstseinsseele wirkt zwar dieses Verstandesmäßige ganz stark nach, hat vielleicht seine höchste Blüte erlangt von mir aus, aber es ist eigentlich was, was in die griechisch-lateinische Zeit vom Ursprung her zurückweist. Also das heißt, es ist gar nicht die eigentliche Aufgabe unserer Zeit. Die eigentliche ist, diese Imaginationen zu entwickeln. Das lebendige, gestaltende Denken, das an die Wirklichkeit herankommt. Und ab dem Zeitpunkt ist das Bild des Pferdes nicht mehr relevant. Das hat mit den Kräften des Pferdes dann nichts mehr zu tun. Weil die Kräfte des Pferdes, das sind die Kräfte, die wir hineingenommen haben, um das Gehirn zu bilden. Das imaginative Denken, das Denkens, das bereits ins Geistige eintaucht, bedient sich nicht mehr des physischen Gehirns für dieses Denken. Es wird es für alles mögliche andere brauchen, weil auch der Verstand in der alten Form nicht gleich deswegen verschwinden wird. Es gibt eine lange Übergangszeit.

Für das lebendige, imaginative und kreative Denken brauchen wir das physische Gehirn nicht, dafür brauchen wir den Ätherleib (Lebenskräfte) 01:13:16

Aber für das eigentliche, lebendige, imaginative Denken brauchen wir das physische Gehirn nicht. Wir brauchen den Ätherleib. Der Ätherleib stützt sich bis zu einem gewissen Grad auf den Flüssigkeitsorganismus. Also das hat was, von mir aus, mit dem Gehirnwasser noch zu tun. Also da hinterlässt das seine Spuren noch irgendwo. Aber in Wahrheit ist es ein Prozess, der jetzt im Ätherischen abläuft und nicht mehr im Physischen und trotzdem aber bewusst wird. Das ist das, was wir jetzt lernen müssen. Also wenn wir ein imaginatives Bewusstsein erlangen wollen, heißt das, dass wir mithilfe des Ätherleibes bewusst werden. Und da ist das ganz lebendig. Da gibt es kein logisches Ableiten. Da gibt es auch nicht das Berechnen, so wie wir es machen, obwohl es sehr wohl zum Beispiel den Klangäther oder den Zahlenäther gibt. Aber Zahlenäther ist nicht einfach rechnen, so wie wir heute rechnen. Sondern da geht es um Zahlenrhythmen, die in einer gewissen Beziehung zueinander stehen, in einer gewissen Harmonie miteinander stehen. Also das wo der Pythagoras nachgeforscht hat und die Pythagoräer. Da ging es auch nicht nur ums Rechnen. Das war das Abfallprodukt im Grunde davon. Aber es ging darum diese Zahlenharmonien zu studieren und wie die in der Welt gestaltend wirken. Das ist noch ganz was anderes. Diese harmonischen Zahlenverhältnisse und so, das hängt mit dem Klangäther zusammen.

Es gibt unterschiedliche Ätherkräfte - Wärmeäther, Lichtäther, Klangäther und Lebensäther Übergangspunkt von Wärmeäther zu physischer Wärme, das ist der Punkt, wo das Geistige bis ins Physische eingreifen kann 01:14:56

Also es gibt verschiedene Ätherkräfte, es gibt den Wärmeäther, es gibt den Lichtäther, es gibt den Klangäther, der hat eben mit diesen Harmonien zu tun, mit diesen Zahlenharmonien auch. Daher heißt er auch Zahlenäther. Manchmal auch mathematischer Äther. In den mathematischen Gesetzmäßigkeiten spiegelt sich etwas davon wieder. Aber da muss man sehen, dass die Mathematik selbst auf mathematischem Weg nicht beweisbar ist hundertprozentig. Das ist nämlich das Interessante daran. Das ist ja im 20. Jahrhundert gewesen, der spannende Satz von Gödel. Also das ist ein großer Mathematiker. Bis dahin hat man das große Projekt gehabt: Gut, also wir machen alles mathematisch, wir können alles berechnen, da muss ich auch die Grundlagen der Mathematik selber mit mathematischen Mitteln darstellen können. Und zwar zur Gänze. Und der Gödel hat dann nachgewiesen, ja, das geht nicht. Das funktioniert nicht. Wenn ein mathematisches System hinreichend komplex ist, kann ich es mit seinen eigenen Mitteln nicht mehr beweisen. Sondern ich komme immer auf Sätze, die logisch unentscheidbar sind. Das heißt, die weiß nicht, soll ich links weiter gehen oder rechts weiter gehen. Und damit scheitert jeder Beweis dann daran, weil ich also immer irgendwo ins Leere stoße. Also das heißt Klangäther ist mehr ist als bloßes Rechnen mit festen Gesetzmäßigkeiten.

Und dann gibt es noch den Lebensäther. Das ist die höchste Form. Also der Lebensäther ist für uns zum Beispiel ganz wichtig, der gestaltet sogar bis ins feste, ins kristalline Element hinein. Der Klangäther arbeitet im Flüssigen stark. Der Lebensäther geht sogar bis ins kristalline Element hinein. Lichtäther hat was zu tun mit Luftelement. Und der Wärmeäther mit der Wärme eben. Wärmeäther und physisch messbare Wärme, das ist schon ganz nahe beisammen. Da ist so ein Übergangspunkt. Daher kann auch immer wieder sehr leicht ätherische Wärme in physische Wärme umgehen, also in physikalisch messbare Wärme. Das kann hin und her gehen. Das sind ganz wichtige Übergangspunkte, gerade dort, wo ätherische Wärme in physische übergeht bzw. umgekehrt, das ist immer ein ganz spannender Punkt. Das ist der Punkt, wie eigentlich das Geistige letztlich bis ins Physische hinein eingreifen kann. Über das Tor geht das, über das Wärmetor. In Wahrheit immer. Und alles andere sind dann indirekte Wirkungen. Aber da geht es direkt. Also auf der Wärmeebene ist das.

Blutwärme und Fieber 01:18:19

Daher im Blut ganz interessant, also Blutwärme zum Beispiel, unsere 37 Grad Celsius Körperwärme ungefähr, ist interessant, weil da ein Übergangspunkt im Wasser ist - und Blut besteht zum größten Teil aus Wasser - und das ist ein Punkt, wo ununterbrochen physische Wärme in ätherische Wärme übergeht oder umgekehrt. In beide Richtungen geht das. Also da kann das direkt eigentlich, daher über das Blut sehr direkt, nicht nur der Wärmeäther, sondern natürlich alles was darüber ist im Geistigen eingreifen über dieses Tor.

Anmerkung einer Zuhörerin: "Fieber ist eigentlich auch schon ein Übergang."

Ja. Fieber ist ein Übergang. Wenn man es sich von der geistigen Seite betrachtet, heißt das, dass ja jetzt aus der ätherischen Wärme, weil die kann ich mit dem Thermometer nicht messen, etwas hereingeholt wird ins Physische. Das heißt, etwas von Ätherkräften wird jetzt ins Physische verstärkt herein geholt. Und fängt jetzt dadurch an dann in der Folge hier die chemischen-biochemischen Abläufe im Körper zu beschleunigen, also der Stoffwechsel wird angeheizt dabei sozusagen. Und jetzt laufen die im Grunde kreativ-schaffenden Kräfte da bis in die Biochemie hinein einfach schneller ab. Und dadurch wird dann der Schutz erzeugt, eben zum Beispiel gegenüber Viren und dergleichen.

Anmerkung einer Zuhörerin: "Aber man kriegt doch von der anderen Welt auch etwas mit."

Man kriegt unter Umständen von einer anderen Welt was mit, wobei man sagen muss, was bei den Fieberphantasien hereinkommt muss man mit Vorsicht beachten. Man muss nicht gleich glauben, dass das jetzt Berührung von der höheren Welt ist. Kann sein, muss nicht sein. Also in der Regel ist es ein Miterleben vor allem dessen, was jetzt im Körper da passiert. Und das kleidet sich in alle möglichen Bilder.

Anmerkung einer Zuhörerin: "Man verarbeitet auch etwas!"

Man verarbeitet auch etwas, ja ja.

Zuhörerin weiter: "Wenn man Dinge, die man gar nicht haben möchte, die aber ins Bewusstsein kommen, die man in früheren Lebensbereichen verdrängt hat."

Absolut! Ist daher immer große Chance. Also da kann sich sehr viel verändern. Und wenn man nur ein bisschen aufmerksam ist, wird man merken, wenn man durch so eine Fiebererkrankung, sei es eine Grippe oder was durchgegangen ist, man ist ein Anderer geworden. Irgendwie hat sich was geändert. Ich meine, natürlich ist man noch derselbe, ich bin nicht jetzt der Herr Müller, wenn ich vorher der Herr Meier war. Aber man merkt, es hat sich was geändert. Und wenn man genau schaut und nicht nur so, es war so schlimm und so schlimm, sondern wenn man wacher schaut, dann merkt man, es hat sich eigentlich was verbessert. Man hat irgendwas, vielleicht irgendwas verloren, was aber eh störend war und und man hat irgendwas an Reife gewonnen. Es ist also oft einfach ein Reifungsprozess. Daher ist es also gar nicht gut, einfach so gleich sofort Fieber zu unterdrücken. Nämlich aus mehreren Gründen nicht. Also erstens ist es medizinisch nicht sinnvoll, weil ja gerade das Fieber die Abwehrreaktion zum Beispiel gegen Viren und dergleichen überhaupt erst beschleunigen kann und auf das richtige Tempo bringt. Also das heißt, ich weiß nicht, jetzt impfen zum Beispiel oder irgendetwas geben und dann Fieber senkendes Mittel gleich dazu, das ist ein Widerspruch in sich selbst. Und das zweite ist, aber man verhindert dann auch also gewisse Umgestaltungsprozesse, dass man in Wahrheit letztlich - indem man durch dieses Fieber durchgegangen ist, in dem das Ich sich bewähren musste - weil das steckt dahinter, dass es über das Blut dann die Ich-Wärme da hineinbringt. Weil die geistige Qualität kommt aus dem Ich letztlich heraus. Und das Ich kann sich jetzt einfach danach stärker verankern im Körper, ihn besser ergreifen. Um das geht es einfach. Also das heißt, sich besser inkarnieren in Wahrheit. Und daher, wenn man das grundsätzlich unterdrückt ist das falsch. Ich meine, man muss es nicht extra provozieren. Ich kann nicht sagen, bitte, ich will jetzt ein Fieber, weil eine Änderung steht jetzt an. Ich meine, wenn man's braucht, wenn einem das hilft das Fieber - und das kann helfen dabei - dann wird es schon kommen. Und dann ist es aber auch nicht gut, es unnötig zu unterdrücken. Natürlich, wenn man merkt, es steigt zu hoch und es wird lebensbedrohlich, dann hat man die Pflicht auch etwas zu unternehmen dagegen. Also das heißt nicht, lass der Natur freien Lauf. Sondern wir haben ja auch die Möglichkeit einzugreifen und zu schauen, dass es nicht vielleicht übers Ziel hinausschießt.

Karma ist unser Selbsterziehungsmittel 01:23:35

Es ist nicht so, dass ein Mensch unbedingt deswegen sterben muss. Im Karma steht in der Regel nicht immer so fest drinnen. Und es ist vor allem nie verboten zu helfen. Das schadet dem Karma überhaupt nicht. Im Gegenteil, es ist wohltuend für das Karma beider, dessen der überlebt und für das des Arztes auch. Weil dann wird das Problem eben auf andere Weise gelöst. Nur man muss achten darauf, wie man das alles tut, damit auch wirklich der Mensch eine Chance hat, sein Karma wirklich zu bewältigen damit. Und nicht man alles versucht, dass er diesem karmischen Problem aus dem Weg geht. Daher wird es auch für die Zukunft immer wichtiger werden zu spüren, ja was, warum ist der Mensch eigentlich krank? Warum will der krank sein? In Wahrheit steckt da das Ich dahinter. Er will aus bestimmten Gründen krank sein. Weil er einfach aus seinem wirklichen Ich heraus weiß, ich brauche diesen Anstoß. Ja, vielleicht sogar selbst wenn es eine tödliche Krankheit ist. Dann brauche ich das, um das mitzunehmen ins nächste Leben hinein. Es ist nicht willkürlich. Aber ich kann natürlich als Arzt trotzdem etwas Gutes dem Menschen tun, wenn ich vielleicht verhindere, dass er stirbt. Aber ihm vor allem auch irgendwo einen Anstoß dazu gebe, sein Karma zu bewältigen. Weil Karma kann sich auf verschiedensten Wegen erfüllen. Es geht immer um die Aufgabe, die zu bewältigen ist. Wenn die bewältigt wird, ist es gut. Die kann mit drastischen Mitteln bewältigt werden, vielleicht aber auch mit sanfteren. Das ist nirgends gesagt.

Also es ist völlig falsch Karma sozusagen als Prügelstrafe aufzufassen. Das wäre völlig falsch. Also die Strafe Gottes oder was. Es ist unser Selbsterziehungsmittel. Karma ist nichts anderes als unser Selbsterziehungsmittel. Wir haben in der Vergangenheit, verführt durch die Widersacher, halt etwas Schlechtes getan, etwas, was die Welt und uns selbst schädigt und das wollen wir wieder in Ordnung bringen. Weil wir wissen, dass wir nur so geistig vorwärtskommen. Weil es nützt uns nichts, wenn wir auf einem Gebiet fünf Riesenschritte machen, aber auf einem anderen stehen wir noch zehn Schritte zurück, weil wir dort einfach ein Problem liegen lassen haben, etwas falsch gemacht haben. Da machen wir irgendeinen Spagat dann, den wir mit der Zeit nicht mehr derbacken. Das heißt, wir selber wollen diese Dinge aufarbeiten. Wir selber! Ich weiß, dass das im Moment der Krise einem nicht der naheliegendste Gedanke ist. Sondern dann flucht man und sagt, wieso mir? Gerade ich, und ähhh, wieso? Und das passt jetzt überhaupt nicht in mein Leben hinein. Nein, es passt in Wahrheit schon hinein. Vielleicht auch, weil es das Leben ganz drastisch ändert. Und nach zehn Jahren weiß ich, jetzt hat es mich zu meiner eigentlichen Lebensaufgabe gebracht. Wenn ich wach genug bin. Also das zählt zu dem, was ich am Anfang erwähnt habe, zu spüren auch die Impulse, die von außen kommen. Auch mit einer Krankheit, die kann äußere oder innere Ursachen haben, aber es können eben auch äußere sein, siehe aktuelle Covid-Krise. Da ist ein äußerer Faktor dabei. Es ist aber auch ein innerer Faktor dabei. Und der hängt eigentlich mit dem zusammen, wie man darauf reagiert, ob man krank wird, ob man nicht krank wird? Das hängt von vielen Dingen ab. Wie gesagt, damit möchte ich jetzt nicht sagen, jetzt ah, wir brauchen gar keine Maßnahmen machen. Man könnte sich vieles sicher sparen. Muss man auch dazu sagen, das sagen auch viele Wissenschaftler. Aber grundsätzlich - gewisse Schutzmaßnahmen und dergleichen das ist absolut okay und natürlich alle Hilfe, die man angedeihen lässt, die vernünftig ist.

Einschub: Covid und Impfung 01:27:51

Also zum Beispiel, was jetzt an Impfungen geplant ist, die herauskommen und die schon jetzt im Versuchsstadium sind, das ist der helle Wahnsinn. Weil es nicht nur aus geistiger Sicht, sondern auch aus wissenschaftlicher Sicht ist es der helle Wahnsinn. Weil im Grunde alle Testverfahren, die sonst notwendig sein, in Wahrheit unterlaufen werden. Alle Sicherheitskriterien gemildert werden. Es werden die Studien, also normal sind da dreistufige Studien notwendig, mit immer größeren Gruppen, an denen es getestet wird. Die müssen normalerweise nacheinander absolviert werden. Und dazwischen sind auch Pausen, dass man einmal schaut, welche Nebenwirkungen haben die ersten? Danach wird die zweite geplant. Und die werden jetzt parallel gemacht. Das heißt, während der erste Test mit einer kleinen Gruppe läuft, läuft schon die nächste Testgruppe. Vielleicht ein bisschen später begonnen, läuft schon. Eigentlich müsste die hinten nach sein und da müsste eine Zeit dazwischen sein. Und die dritte, die dritte, also der Großversuch im Grunde mit weiß nicht 30.000 Menschen oder so, Freiwilligen natürlich, läuft jetzt schon. Und die Erfahrungen, die man aus England kennt, dass also das zumindest 20 % schwere Nebenwirkungen haben. Mit heftigem Fieber, Schmerzen und so weiter. Dass also einer nächsten Gruppe von Haus aus Schmerzmittel geben. Schon gleich. Also Impfung plus Schmerzmittel sozusagen, weil sie es kaum auszuhalten.

Und abgesehen davon, mit einem im Grunde sehr neuen Impfverfahren, eben mit diesem Impfverfahren auf der Basis der DNA, also der Erbsubstanz des Virus. Das heißt, da wird Virus-DNA im Grunde gespritzt, dass der Körper angeregt wird, Abwehr- also Antikörper zu bilden. Was das tut, pffff, ist noch sehr problematisch. Weil also wenn es mit DNA gemacht wird tatsächlich, besteht die Möglichkeit, dass es ins menschliche Genom eingebaut wird. Das ist Gentechnik im Grunde, ungewollte halt dann. Aber das passiert. Passiert in der Natur auch draußen. Wenn es der RNA-Wirkstoff ist, ist die Gefahr weniger groß. Aber es ist trotzdem also auch ein Experimentieren, das bis in den genetischen Bereich hinein geht.

Anmerkung eines Zuhörers: "Bitte sage noch einmal das Wort... ."

Die RNA. Also es gibt die DNA, die sogenannte Desoxyribonukleinsäure, also die ist die physische Grundlage unserer Erbsubstanz. Und es gibt die Ribonukleinsäure. Das ist die RNA. Die spielt eine große Rolle bei den Prozessen dann, wie das Erbgut interpretiert wird und umgesetzt wird in Eiweiß und so weiter. Da spielt die RNA auch eine Rolle. Aber die baut sich nicht direkt ins Erbgut selber ein, weil die ist eben DNA. Also das heißt, wo man jetzt einen Wirkstoff hat, wo DNA drinnen ist, Virus-DNA, ist sehr wohl aber die Gefahr möglich - sie ist riesengroß, aber möglich - dass sie umgekehrt ins Erbgut eingebaut wird. Diese Möglichkeit gibt es grundsätzlich. Und vor allem auch, weil ja Viren in der Natur gerade diese Aufgabe auch unter anderem haben, nämlich genau so einen Gentransfer zwischen den verschiedenen Spezies, zwischen den verschiedenen Individuen herzustellen und damit dem großen Künstler Natur, wenn es jetzt so sagen darf, halt Möglichkeiten gibt, mit dem allen zu spielen. Also wir haben, weiß ich nicht, wie viele Millionen Viren in uns und wir brauchen sie. Und die ganze Natur braucht sie. Also Virus ist ganz etwas normales. Und auch Corona-Viren gibt es eine ganze Menge, nicht nur den, der jetzt aktuell ist.

Übrigens - wahrscheinlich haben wir gegen Corona-Viren schon mittlerweile längst eine natürliche Immunität zu einem hohen Grad. Also es gibt auch Versuche, die zeigen, dass Leute, die noch überhaupt nicht mit Covid in Verbindung gekommen sind, sehr wohl aber gegen das auch immun sind, zwar nicht von den Antikörpern her, sondern von den Lymphozyten her. Weil das ist der zweite - und der eigentlich wesentlichere - Abwehrmechanismus, das sind die Lymphozyten, die weißen Blutkörperchen. Und die trainieren das ganze Leben lang eigentlich. Und die haben viele Erfahrungen mit anderen Corona-Viren, weil die gibt es seit Menschengedenken. Die sind ja nichts Neues, die Corona-Viren als solche. Der jetzige ist ja eine besondere Mutation. Und die Lymphozyten erkennen das einfach. Die sind nicht auf Antikörper. Die Antikörper sind sehr spezifisch für den, der jetzt da ist. Die Leukozyten gehen, wie die Studien gezeigt haben, im Grunde gegen alle Corona-Viren. Weil die erkennen das an anderen Sachen, nämlich vor allem an den Abfallprodukten, die der Virus erzeugt, wenn er sich vervielfältigt. Und diese Abfallprodukte sind bei den Corona-Viren - oder auch bei anderen Viren - sehr ähnlich. Und da stürzen sich diese darauf. Das heißt, wenn die Lymphozyten eine stärkere Tätigkeit in diesem Abfallbereich sozusagen registrieren, dann stürzen sie sich auf jeden Fall einmal darauf und schauen, dass sie dem Einhalt gebieten. Das heißt, wir haben zu 80 % ungefähr eine natürliche Immunität sowieso schon gegen das Ganze. Was auch mit erklärt, dass in Wahrheit ja relativ wenig Krankheitsfälle wirklich ausbrechen. Also das nur so als Hintergrund.

Aber unverantwortlich ist die Sache mit der Virus-Geschichte und unverantwortlich ist es, zu sagen, was Politiker tun, die Covid-Krise ist beendet, wenn es die Impfung gibt. Also wenn man die Impfung anfängt dann zu verteilen, dann werden die Probleme überhaupt erst anfangen. Das kann man mit ziemlicher Garantie sagen, dass dann erst wirkliche Probleme anfangen. Zumindest für einzelne Menschen. Vielleicht nicht ein pandemisches Problem, aber für viele Behandelte. Und vor allen die, die sich als Gesunde impfen lassen dagegen.

Anmerkung einer Zuhörerin: "Ist genauso bei einer Grippe, wenn man sich Grippe impfen lässt, dann hat man meistens einen Schnupfen oder was!"

Ja. Ja ja. Ja, das nur so als Randbemerkung.

Frage eines Zuhörers: "Was ist die Virus-Geschichte, die unverantwortlich ist?"

Na ja, vor allem diese Impfung, das ist das wirklich Unverantwortliche. Ich meine, in einem Höllentempo von weniger als einem Jahr wird ein im Grunde praktisch neues Verfahren entwickelt. Weil da gibt es ja noch wenig Dinge. Es gibt erste Ansätze dazu. Bei der Schweinegrippe hat man schon damit experimentiert. Und da hat es nicht wirklich funktioniert. Aber - also diese Dinge sind einfach zu bedenken. Das kann nicht funktionieren. Das ist also was ganz Unterhaltsames. Und man muss daran denken, dass das natürlich auch die Dinge sind, die dann eben nicht nur körperliche Schäden erzeugen, sondern die haben einen starken Einfluss auf das Immunsystem. Auf die ganze Immuntätigkeit. Und mit der Immuntätigkeit sehr eng verbunden sind die Ätherkräfte. Die Lebenskräfte. Weil deren Werkzeug ist eben das Lymphsystem, das Immunsystem, die weißen Blutkörperchen und das alles, das ist eines der Hauptwerkzeuge des Ätherleibes im Grunde, also der wirkt über dieses Medium. Und das heißt, da führt man im Grunde lebensschwächende Kräfte ein. Lebenszerstörende Kräfte ein.

Und das hat Wirkungen für die Gesundheit auf dem körperlichen Bereich. Sie hat aber auch Wirkungen auf die Denk- und Erkenntniskräfte. Die werden nicht so offensichtlich sein.

Frage eines Zuhörers: "Was hat Wirkungen?"

Na ja, solche Impfmaßnahmen, die ins Immunsystem eingreifen, dadurch auch in den Ätherleib eingreifen. Und das hat Wirkungen eben auf die Lebenstätigkeit, aber eben auch auf die Denktätigkeit. Und auch auf die Möglichkeit, genügend Ätherkräfte loszulösen vom Gehirn und in ein lebendiges Denken dann zu gehen. Weil da werden besonders gesunde und starke Ätherkräfte benötigt. Und wenn die geschwächt werden, na dann werden sie erst recht, dann haben sie eh schon genug zu tun, dass sie überhaupt das Gehirn instandhalten. Also das hat Einflüsse, die sehr, sehr weitreichend sind. Und es ist halt einfach im Grunde gefährlich, diese Illusion zu erzeugen. Ach super, wenn es endlich die Impfung gibt, kann sind wir das Problem los. Das kann sehr leicht also zu dem führen, dass dann die richtigen Probleme überhaupt erst anfangen. Aber das sind die Probleme des Verstandesdenkens. Des Verstandesdenkens, das erstens mit dem Lebendigen nichts anfangt. Das Verstandesdenken, das eigentlich ein Werkzeug des Egos ist, und weniger des Ich. Ich meine, durch die Stufe mussten wir durch.

Aber wenn man sieht, also bei den Griechen kommt es noch in Wahrheit aus dem Geistigen irgendwo heraus. Geht dann schon hinunter, wird langsam vom Ego ergriffen. Bei den Römern dann ganz stark. Und - dann das christliche Abendland, da ist das Ringen darum, ob da das Ich was zu sagen hat, oder ob das Ego was zu sagen hat. Und in Wahrheit, wenn man sich die Entwicklung anschaut, die ganze Theologie, die sich entwickelt hat, ist zu einem großen Teil bereits sehr stark von Egoismen geprägt. Machtinteressen und so weiter. Spielt hinein nicht bei so Leuten wie Thomas von Aquin oder so, es gibt große und die sind trotzdem anerkannt, aber trotzdem, wie ihre Schriften dann ausgelegt werden und verwendet werden, ist schon wieder das Kapitel. Das ist der Punkt.

Das erste Siegel 01:39:15

Also wir müssen die Probleme lösen, die mit dem Ausscheiden des Pferdes verbunden sind. Und da will ich jetzt - wir gehen ja langsam schon auf das Ende zu - einmal ein bisschen was lesen, was da passiert. Also es kommen jetzt tatsächlich einmal die Pferde. Nämlich bei der Eröffnung der ersten Siegel.

"Und ich sah: Das Lamm öffnete eines der sieben Siegel, und ich hörte eines der vier Tiere mit Donnerstimme sprechen: Komm! Und ich sah: Siehe, ein weißes Pferd, und sein Reiter hielt einen Bogen in der Hand, und es wurde ihm eine Krone auf das Haupt gesetzt. Und als Sieger zog er aus zu weiteren Siegen." (zit.: Emil Bock: Das Neue Testament. Die Offenbarung des Johannes, Kap. 6.1)

Ja, also diese Siege sind vor allem einmal geistige Siege. Dieser Reiter ist noch nicht der große Kämpfer, auch wenn er einen Bogen in der Hand hat. Dieser Bogen ist vielleicht schon ein Bild für den Pfeil, der durch das Denken abgesendet wird, der also zielgenau trifft, aber es ist also noch wenig im äußeren kriegerischen Sinn gemeint. Es sind ja überhaupt Bilder für seelisch-geistige Ereignisse.

Das erste Siegel ist ein Bild für den Übergang vom alten Hellsehen der atlantischen Zeit zu den ersten Ansätzen des Denkens, des Intellekts, eines noch sehr schwachen Intellekts, in der urindischen Kulturepoche 01:40:38

Ja, das sind Kräfte, die herausgekommen sind dadurch, dass eben das Pferd in der atlantischen Zeit ausgeschieden wurde. Und es sind jetzt ganz spezielle Kräfte, die hier beschrieben werden, die nämlich so während der Kulturepochen sichtbar geworden sind. Da könnte man jetzt die Frage stellen: Zuerst wird es körperlich veranlagt, aber das kommt in den Kulturepochen dann auch irgendwo heraus. Da ist zuerst die körperliche Basis geschaffen und diese Basis muss aber dann nach und nach erst seelisch-geistig ergriffen werden, um überhaupt etwas damit anfangen zu können. Und das erste, wo im Grunde noch sehr schwach das Gehirn benutzt wird, um diese Kräfte herein zu holen - aber es ist schon da. Aber es ist ein Übergang da, wo es jetzt nicht mehr das alte Hellsehen ist. Das alte Hellsehen war zwar auch an den Körper gebunden, was im Gegensatz zum heutigen eben nicht mehr der Fall ist, aber es war mehr auf die unteren Regionen konzentriert. Also, es war eher das Bauchhellsehen, vielleicht dann ein Brusthellsehen, aber nicht wirklich ein Kopfhellsehen. Das ist das letzte was kommt. Aus dem Kopfhellsehen entsteht dann das intellektuelle Denken letztlich. Aber was als erstes herauskommt, ist eben noch ganz schwach intellektuell. Und es ist noch sehr viel altes Hellsehen drinnen in Wahrheit. Das wird hier beschrieben im Grunde. Daher ist da das weiße Pferd, die weiße Farbe. Das Weiß ist die Farbe fürs Geistige im Grunde in der Apokalypse. Das ist für das geistige Licht im Grunde die Farbe.

Und die Krone, die er noch hat. Aufs Haupt gesetzt. Also es fängt jetzt an, die Zeit, wo altes Hellsehen beginnt überzugehen in das Denken. Aber noch sehr im Ätherischen ist. Noch nicht so wirklich ganz gebunden ist. Naja, wo ist dieser Übergang? Der ist in den Kulturepochen in der urindischen Zeit am Anfang. Da ist der Übergang. Die Atlantier hatten im Wesentlichen noch das Hellsehen. Das wirkt noch hinein in die urindische Zeit. Aber es beginnt bereits überzugehen, langsam, langsam in das, was später Verstandestätigkeit werden wird. Sagen wir es einmal vorsichtig so. Es ist jetzt der Übergang, dass die hellsichtigen Bilder übergehen in na ich sage einmal Phantasievorstellungen, die aber aus dem Geistigen kommen. Aber bei Phantasievorstellungen, da greift bereits auch das Verstandesmäßige hinein. Halt noch nicht so kalt und logisch präzise. Gestaltend noch, da ist noch viel Lebendiges drinnen. Aber es ist bereits in die sinnliche Sphäre hineingezogen. Nicht wahr, Phantasiebilder stützen sich bereits auf Sinneseindrücke, die man im Gedächtnis trägt. Auf Sinnesqualitäten. Es stellt in sinnlichen Bildern dar. Das heißt, man hat in der urindischen Zeit den Übergang vom wirklichen astralischen Hellsehen in eines, das sich nur mehr in Sinnbildern, also in sinnlichen Traumbildern, wenn man so will, ausdrückt. Da ist genau der Übergang. Und das zieht sich dann durch die ganzen Kulturepochen, solange es überhaupt noch ein Hellsehen gibt, durch, dass es immer stärker in sinnesähnliche Bilder gekleidet wird. Also wie Traumbilder einfach.

Und das heißt, das alte Hellsehen, dieses alte Hellsehen, das jetzt in der Zeit entsteht, von der urindischen Zeit bis, na ja, im Grunde bis in den Beginn der ägyptisch-chaldäischen Zeit hinein und dann da nur mehr für wenige. Es gibt natürlich immer welche, es gibt heute noch Nachzügler, die immer noch das Alte haben, aber das sind ganz wenige. Aber das Typische für die Zeit ist, dass es sich in sinnliche Bilder kleidet. Die Imaginationen. Weil die Imaginationen sind eigentlich seelische Wahrnehmungen. Da gibt es kein sinnliches Bild dazu. Aber jetzt in der Zeit, beginnend in der urindischen Zeit, geht das über vom eigentlichen seelisch-imaginativen Erlebnis in ein sinnbildliches, imaginatives Erlebnis. Es ist schon ein inneres Bild, wie ein lebendiges Vorstellungsbild, wie ein lebendiges Traumbild. Man kann schon sagen, es ist nicht die Außenwelt, weil die sehen sie ja noch gar nicht so ganz wach, aber sie sehen auch nicht mehr die reinen Imaginationen, sondern den Übergang. Sie fangen zu träumen an in Wahrheit vom Geistigen und sie träumen auch schon ein bissel von der Außenwelt. Und da ist der Übergang. Und sie sehen aber, das was von der Außenwelt kommt, das verdunkelt mir eigentlich die wirkliche Imagination. Da zieht sich der Schleier der Maya darüber. Die Maya ist diese ja Todesgöttin auch, die diesen finsteren Schleier darüberzieht. Den sie eigentlich als Verfinsterung empfinden.

Um zur geistigen Wahrnehmung zu kommen ist es heute ganz entscheidend, selber aktiv den Impuls zur Imagination zu setzen und dabei wach und bewusst zu sein 01:46:30

Frage einer Zuhörerin: "Wie ist das eigentlich mit der inneren Vorstellung, die man eigentlich dann besser noch dann, als einen Impuls von außen bekommt, aber man muss einfach den inneren Impuls setzen?"

Ja, man muss erstens den inneren Impuls setzen. Heute ist es wichtig, dass man selber den inneren Impuls setzt. Das ist also für die heutige geistige Wahrnehmung ganz wichtig. Also man muss sich bewusst aktiv in der Imagination erleben. Das ist wichtig. Also schlecht ist es dort oder veraltet ist es dort, wo es zum Beispiel Visionen sind. Also Visionen ist in etwa das, der Übergang von der wirklichen Imagination zum sinnbildlichen Erleben. Aber das eben einfach kommt. Das einen überfällt. Jetzt habe ich die große Eingebung. Ich sehe etwas. Na, das betrifft alles, was Medien sind. Das betrifft also ein Medium, das gar nicht bewusst ist dabei. Das betrifft im Grunde alles, was heute so modern ist, was im Grunde bezeichnet, was aus der New Age-Bewegung kommt, eben mit dem Channeling. Man ist ein Channel. Irgendeine geistige Wesenheit spricht durch dich sozusagen oder erleuchtet dich. Sicher, du bereitest dich irgendwie vor, durch Meditation oder sonst was, aber das eigentliche Erlebnis wird dir einfach geschenkt. Du kriegst das aus der geistigen Welt irgendwo. Dann ist das ein alter Weg.

Du musst heute dir bewusst sein, dass ich so wach bin, wie ich wach bin, dass ich weiß, ich denke einen bestimmten Gedanken. Ich denke den Gedanken des Dreiecks. Da weiß ich ganz genau, ich denke ihn und wenn ich nicht denke, dann habe ich ihn halt einfach nicht. Aber ich weiß auch ganz genau, dieses Dreieck hat seine eigenen Gesetzmäßigkeiten. Ich kann ihm nicht aufzwingen jetzt zu sagen, liebes Dreieck, ich hätte aber gern, dass du eine Winkelsumme von 290 Grad hast und nicht von 180. Dann wird sich das Dreieck, sofern es ein ebenes Dreieck ist, sich sträuben dagegen und ich werde es in Gedanken nicht zusammenbringen. Aber trotzdem muss ich aktiv diesen Gedanken denken und die Idee des Dreiecks überkommt mich nicht einfach als Eingebung. Da täten sich die Schüler wahrscheinlich freuen in der Schule, wenn das als Eingebung käme, aber es hat seinen gutem Grund, dass das eben heute nicht passiert.

Und da muss man ganz stark unterscheiden. Nämlich die große Gefahr heute ist auch, dass man nur dann, wenn man auf diesen bewussten Weg der geistigen Erfahrung ist, dass man sich bewusst ist, ich schaue, ich wende meinen geistigen Blick einer bestimmten Sache zu, nur dann kann man sicher sein, wo man da sich eigentlich bewegt im geistigen Bereich. In dem Moment wo es gechannelt ist, weiß ich in Wahrheit nicht, welche geistige Wesenheit es ist, die mir das eingibt. Und das ist der Haupttrick der Widersacher, dass sie sich natürlich in der schönsten Form präsentieren und von Liebe, von Friede, von Glück der ganzen Welt am besten sprechen und das mitbringen und schöne Bilder bringen. Und in Wahrheit geht es in eine ganz andere Richtung.

Da helfen meistens luziferische Geister mit. Da wage ich hier auch öffentlich zu sagen, bei sicher 70 - 80 % der esoterischen Bewegungen ist das der Fall, dass da Luziferisches hereinkommt. Was nicht ausschließt, dass auf der anderen Seite das Ahrimanische sich dadurch von der anderen Seite erst recht breit machen kann. Und das ist auch eine der Eingriffsmöglichkeiten, die die Widersacher haben. Also die Widersacher arbeiten andererseits über das ganz Materialistische, Äußerliche. Das ist die eine Seite. Und die andere Seite ist, dass sie versuchen natürlich über alle spirituellen Bewegungen hineinzukommen. Das ist sogar der eigentliche und der fast noch gefährlichere Angriffspunkt.

Frage einer Zuhörerin: "Wenn ich mich mit dem Licht verbinde und mit der Liebe, die ja eigentlich, ja, die Allkraft ist ja auch, und dieses Licht muss ja dann das andere abwenden."

Das ist richtig. Nein, wenn ich mich bewusst in die Meditation begebe und mich mit dem Licht versuche zu verbinden und das tue und das selbst tue in der Meditation, dann ist das sicher sehr, sehr gut. Das ist gar keine Frage. Ich meine, schlecht ist es, wenn mir dann von irgendeinem Meditationslehrer oder Guru oder sonst was dann jetzt irgendwelche Anweisungen zugeströmt werden und irgendwelche Bilder vermittelt werden oder Bilder suggeriert werden sogar. Ich meine, es gibt genug Meditationspraktiken von Sinnbildern, die man sich vorstellt, das wäre noch nicht das Problem, aber die dann übergeführt werden in, naja, fast - ich will nicht sagen Halluzinationen - aber halt so Visionen, die vielleicht daraus entstehen. Ich meine, es ist kein Problem heute in einem Wochenendkurs jemand hellsichtig zu machen. Aber auf die ungute Art. Das ist gar kein Problem. Du kommst zu irgendwelchen Erlebnissen und sagst: Ich habe jetzt einen Engel geschaut. Weil du schaust ihn, weil dich erstens der Guru dort hingeführt hat, und weil du ihn ja selber auch sehen willst. Du hast auch eine gewisse Vorstellung, wie der Engel ausschaut.

Anmerkung einer Zuhörerin: "Aber auch die Gruppe, wenn das in einer Gruppe geschieht."

In einer Gruppe kann sich das noch verstärken. Daher sind Gruppenmeditationen mit Vorsicht zu genießen. Sie können natürlich im positiven Sinne verstärkend wirken. Aber da muss man eben sicher sein, dass da nichts Falsches reinkommt. Von keinem der Teilnehmer und schon gar nicht von irgendwem, der das vielleicht leitet oder so. Also das sind sehr, sehr heikle Dinge. Und daher sieht man schon gleich, also nur dieses erste Siegelbild sozusagen, das Öffnen des ersten Siegels, das Bild muss uns heute auch interessieren. Nämlich wie gehen wir damit um? Weil genau solche Kräfte sind heute auch da. Aber jetzt eben nicht im guten Sinne dann, sondern im negativen Sinn. In unsere Zeit heute passt das nicht hinein. Es hat hineingepasst und war notwendig und sehr gut in der urindischen Zeit und mit ein bisschen Nachwirkung halt dann auch, also mit seinen Nachwirkungen letztlich bis zur Zeitenwende hinein im Grunde, da konnte man aus dem Positives herausholen. Heute muss es verwandelt werden.

Das weiße Pferd im Bild des ersten Siegels bedeutet, dass wir die geistige Wahrnehmung aus vollem Ich-Bewusstsein heraus anstreben. Dann sind wir die Reiter auf dem Pferd 01:53:49

Also heute müssen wir es anders angehen und wir sehen aber, da sich ja jetzt diese Öffnung der Siegel ja in Wahrheit überhaupt auf das sechste Hauptzeitalter, also auf das Zeitalter nach den Kulturepochen bezieht, dass es diesbezüglich dann auch eine besonders große Aufgabe geben wird. Weil dann erst wird dieses Siegel so richtig entsiegelt. Also das heißt, dort wird sich dann ganz groß entscheiden, haben wir die neuen Kräfte gefunden, um zum Geistigen zu kommen? Oder versuchen wir immer noch mit etwas Altem hausieren zu gehen, was längst überwunden sein sollte? Weil heute ist es schon relativ gefährlich, wenn man sich sozusagen noch auf die urindische Weise verbinden will mit dem Geistigen. Das ist heute schon sehr problematisch.

Aber wirklich gefährlich wird es dann werden im sechsten Hauptzeitraum am Anfang. Also da ist dieser Krieg aller gegen alle. Und es geht dann darum, aus diesem Krieg aller gegen alle wirklich eine neue Entwicklung anzustoßen. Und wenn ich da dann mit den unverwandelten alten Kräften heraus komme, dann wird das problematisch werden. Ich brauche zwar etwas, das Bild ist ja nicht ganz unfreundlich was da steht, aber trotzdem werden wir dann wissen müssen, wie wir damit umgehen. Nämlich aus vollem Ich-Bewusstsein heraus und ja nicht aus etwas Unbewussten, aus unbewussten Impulsen. Weil dann haben uns dort die Widersacher wirklich. Dann ist die ganze folgende Entwicklung auch in diesem sechsten Hauptzeitalter gefährdet im Grunde. Also für alle, die dann schon am Anfang diesen alten Kräften verfallen.

Und daher wird dann in der nächsten Epoche extrem stark kommen müssen die Auseinandersetzung mit diesen alten Kräften und gegen die ankämpfen. Und zu entdecken, dass ja da - gut da sind ja vielleicht zuerst noch die luziferischen da - aber jetzt tauchen unten die ahrimanischen ganz stark auf. Die machen sich breit. Das werden wir vielleicht das nächste Mal näher besprechen. Es gibt dazu in Wahrheit keine konkreten Angaben von Rudolf Steiner, aber wir können einmal ein bisschen versuchen hinein zu leuchten, was wird sich denn dann auf Erden wirklich alles tun in diesem sechsten Hauptzeitalter? Aber es wird also sehr schnell dann auf diese erste Phase mit dem weißen Pferd wird eine Zeit der geistigen Auseinandersetzung kommen. Und zwar eine geistige Auseinandersetzung, der - wie soll ich sagen - jetzt im guten Sinn entwickelten Lichtkräfte, also wo das Ich-Bewusstsein dabei ist. Also das weiße Pferd sozusagen, aber wo der wirklich sicher darauf sitzt und er der Herr darüber ist. Das wird ein bisschen angedeutet als Aufgabe, dass er der Reiter ist, dass er sogar die Krone kriegt. Und dann von Sieg zu Sieg geht. Aber geistiger Sieg. Also das müssen wir da lernen.

Aber dann kommt die zweite Epoche - eben ganz stark die Auseinandersetzung mit den Widersachern und namentlich eben mit den ahrimanischen Kräften. Weil wenn wir die Öffnung des ersten Siegels, wenn wir das bewältigt haben, dann haben wir die alten Kräfte wirklich zu neuen umgewandelt. Die haben wir jetzt zur Verfügung. Dann ist aber auch der Luzifer kein großes Problem mehr für uns. Dann kann der uns nicht mehr so leicht was vorgaukeln. Weil der bedient sich eben einfach immer der unbewussten Kräfte. Der macht uns gern hellsichtig oder schauend, aber halt nicht aus eigener Kraft heraus in Wahrheit und daher führt er uns sukzessive in sein Reich hinein.

Also dieses weiße Pferd bedeutet auch, dass wir diese Kräfte jetzt selber ganz bewusst aus dem Ich heraus leiten müssen. Wir müssen eben reiten. Wir sind keine Kentauren mehr. Sondern wir sind jetzt der Reiter auf dem Pferd. Das ist das ganz Wichtige. Wir sind sind es im Laufe der Zeit geworden. Es ist ja interessant, also dass die Pferde gezähmt werden, so richtig ist das eigentlich erst in der ägyptischen Zeit. Nicht in der urpersischen Zeit, wo sonst die Zähmung der Tiere beginnt. Sondern erst etwas später. Und das hat etwas damit zu tun, dass da die Empfindungsseele entwickelt wird, das heißt die seelische Verinnerlichung beginnt. Und da erst können wir so richtig beginnen, mit dem Pferd in uns umzugehen oder den Kräften, die wir den Pferden zu verdanken haben, nämlich diese gewaltigen Atherkräfte, die das Pferd draußen hat, die wir aber hineingenommen haben. Und dann können wir auch äußerlich das Pferd sozusagen naja beherrschen oder eine Partnerschaft mit ihm eingehen. Weil eigentlich der wirkliche Reiter herrscht nicht über das Pferd sondern das Pferd folgt ihm. Es ist willig. Und es trägt ihn dorthin und trägt also gewisse Dinge natürlich bei, den Weg zu finden und sonst was unter Umständen, was der Reiter gar nicht kann. Aber trotzdem, er gehorcht dem Willen oder folgt dem Willen des Reiters.

Anmerkung eines Zuhörers: "Das zeigt sich auch in der Sportart der Dressur. Da wird das zur Hochblüte geübt. Die Lippizaner sogar, das weiße Pferd. Da setzt sich das alles fort, oder? Und wir empfinden da auch etwas - das ist ja wunderschön."

Ja, natürlich. Absolut. Also mit den Pferden umgehen ist was ganz Tolles. Und wenn ein Reiter richtig mit seinem Pferd umgeht und es gut behandelt und gut mit ihm umgeht, dann ist das wohltuend für das Pferd. Es ist wohltuend für die Elementarwesen, die damit verbunden sind. Also gerade die Beziehung überhaupt des Menschen zu Tieren, also die nahe stehen, hat sehr viel zu tun mit Elementarwesen. Da werden auch neue Elementarwesen gebildet gerade aus dieser Beziehung heraus. Die würden nicht entstehen, wenn das Pferd nur in der Natur leben würde und nicht den Menschen begegnen würde. Da entsteht was neues. Und  da nimmt auch die Gruppenseele des Pferdes etwas mit dadurch und gewinnt was neues dadurch. Also das ist eigentlich ganz was Tolles.

Zuhörer weiter: "Und gerade zu den Tieren, wo man die stärkste Beziehung haben kann, also Hundefreundschaften, Pferdefreundschaften. Diese Intensität gibt es kaum bei anderen Tierarten."

Ja. Absolut. Und daher wird das natürlich wichtig, also dass der Mensch eben auch zu den Tieren so ein Naheverhältnis begründet. Das wird mit anderen Tierarten auch so sein. Das heißt, die Zukunft wird auch nicht sein, irgendwo die unberührte Natur draußen und die Wildtiere, die so sind, wie sie vor Jahrtausenden waren. Es wird sich ändern. Es wird die ganze Erde von einer Naturlandschaft zu einer Kulturlandschaft werden. Aber nicht halt - wenn es möglich ist nicht einfach durch Naturzerstörung, sondern durch Umwandlung der Natur. Das ist eigentlich unsere große Aufgabe. Da haben wir eine große Aufgabe vor uns. Einerseits durch äußere physische Taten, aber andererseits auch auch vor allem natürlich und noch viel mehr durch die geistigen Taten, die wir setzen. Weil den Hintergrund brauchen wir dazu.

Zuhörer weiter: "Da haben wir noch einiges zu tun, weil gerade bei den Pferden, die Pferdehaltung ist ja eine sehr brutale heutzutage."

Ja, ja. Natürlich, natürlich. Also da ist viel zu tun. Und da müssen wir zum Beispiel sehen, wie vielfach die Araber dort,  wo sie wirklich auf ihrer Höhe waren - ich weiß nicht, wie es heute noch ist - die diese wirkliche Liebe zu den Pferden entwickelt haben. Und aus dem - nicht einfach nur mit Peitsche und sonst was, das waren die Schlechten eigentlich, sondern wo wirklich diese innige Beziehung da ist, der schläft bei seinen Pferden und der ist mit ihnen verbunden und die Pferde mit ihm. Dort funktioniert es. So waren sicherlich nicht alle. Aber das ist dort ganz eine ganz besondere Beziehung gewesen. Und natürlich dort, wo man die Pferde schlecht behandelt und sie nur fürs eigene Ego sozusagen verwendet, im Krieg oder sonst was, und sie schlägt und peitscht und mit Sporen antreibt und solchen Dingen, dann ist es natürlich genau das Gegenteil davon. Dann entstehen dadurch auch nicht gute Elementarwesen. Ist auch ganz klar.

Aber - das alles hängt damit zusammen, dass halt wir unser geistiges Pferd zu reiten verstehen. Und das hängt sehr zusammen - ich meine, es gibt da auch das Flügelpferd, das geflügelte Pferd, der Pegasus. Das ist ja kein äußeres Pferd, sondern das sind eigentlich diese Ätherkräfte, die wir aufgenommen haben, als das Pferd als eigenes Wesen ausgeschieden wurde. Eigentlich haben wir das Flügelpferd gekriegt. Wir haben das Flügelpferd. Bei manchen sind es halt erst Stummelflügel. Und bei manchen größer. Aber - aber das ist das geistige Pferd. Das ist.

Der Intellekt wird auch in der Zukunft seine Bedeutung haben, wenn er befruchtet wird durch ein neues Denken, das lebendig-imaginative Denken 02:03:55

Und daher wird für die Zukunft durchaus auch noch eben der Intellekt eine Bedeutung haben, wenn er aber - wie soll ich sagen - befruchtet wird durch dieses imaginative Denken. Also es wird jetzt namentlich für unsere Kulturepoche sehr wichtig sein, dass wir immer wieder den Übergang finden können zu diesem lebendig-imaginativen Denken, das wirklich anfänglich wahrnehmend wird für die geistige Welt. Ich sage bewusst anfänglich. Und das ist ab heute möglich. Im Grunde ist es jedem möglich. Man darf sich nur nicht gleich erwarten, puh, jetzt habe ich ein hellsichtiges Panorama und weiß alles über die Welt. Da weiß ich nichts. Da habe ich nicht einmal so eine kleine Imagination, wie es der R. Steiner in einem Absatz schildert. Also um nur an eine solche heranzukommen, gehört schon viel dazu. Also die Bilder, die am Anfang kommen, das heißt die Seelenerlebnisse, die am Anfang kommen, sind noch viel bescheidener. Aber ein Anfang ist möglich. Ein kleiner Zipfel ist irgendwo möglich. Jeder in seinem Gebiete irgendwo. Wenn einer in der Natur - mit der Natur sehr verbunden ist, wird vielleicht als erstes mit Elementarwesen irgendwo zusammenkommen und das halt da und dort einmal irgendwo erleben und solche Dinge. Also das können wir alles tun, um vorzubereiten uns auch auf dieses Zeitalter im sechsten Hauptzeitraum, wo dieses erste Siegel einmal geöffnet wird. Dass wir diese Kräfte jetzt richtig verwenden. Das Flügelpferd einerseits und dann wird es aber auch zu dem Zeitpunkt schon möglich sein, die alten Verstandeskräfte langsam verschwinden zu lassen. Heute brauchen wir beide.

"Frage eines Zuhörers: Im sechsten Zeitalter also wird das möglich sein?"

Ja, im sechsten Hauptzeitalter wird das möglich sein. Da werden wir noch viel zu sprechen haben darüber. Weil die Frage auch ist, wenn wir gehört haben, im 6., 7. oder 8. Jahrtausend hören die Inkarnationen auf und danach ist die Zeit aber erst - der sechste Hauptzeitraum. Ja, wie sind wir denn dann da?

Zuhörer weiter: "Da gibt es keinen Verstand mehr, kein Gehirn mehr."

Ja eben, also das heißt, da müssen wir dann lernen ohne dem auszukommen. Da müssen wie es wirklich verwandelt haben. Aber jetzt brauchen wir beides. Also Anthroposophie zum Beispiel, also die moderne Geisteswissenschaft, darum heißt sie auch so, beruht also darauf, dass wir - letztlich also wenn wir Geistesforscher sein wollen - man kann natürlich jetzt einmal mit den Verstandeskräften einmal versuchen, die Schriften von R. Steiner zu verstehen. Und sie sind so geschrieben, dass man das im Prinzip einmal kann. Aber der nächste Schritt ist halt selber gewisse imaginative Eindrücke zu haben, aber sie dann auch eben übersetzen können in Verstandesbegriffe. Weil sonst können wir sie im Grunde überhaupt nicht kommunizieren. Und jede geistige Erkenntnis, die ich nicht kommunizieren kann, ist in Wahrheit wertlos. Ich muss sie in die Welt stellen können, muss aus dem handeln können. Ich muss aus dem heraus einem andern vielleicht einen Tipp, eine Anregung geben können. Und dann muss ich es in der Weise tun, wie das eben heute geht. Und dieses Verstandesdenken ist halt noch das Verbreitetste. Wir haben auch nicht einmal die Sprache dazu. Da fängt es schon an. Wir haben nicht die Worte dazu. Also eine Sprache, die dem Imaginativen gewachsen ist, die muss erst entstehen, die müssen wir erst bilden.

Frage einer Zuhörerin: "Das zweite Siegel geht Hand in Hand oder ist es parallel?"

Also - man kann es als Abfolge sehen, man kann es auch parallel sind. Das ist immer das Spannende. Im Ätherischen - eigentlich, die Imagination zumindest greift ins Ätherische hinein - da gibt es eben nicht den Zeitlauf, so wie wir ihn kennen. Ich kann sagen, da sind Gesetzmäßigkeiten drinnen, die so sind wie bei uns im Nacheinander. Aber es hat schon den Punkt, dass eigentlich der Anfang mit dem Ende zusammenhängt und so weiter, das haben wir schon mehrmals besprochen. Und es gibt noch andere Zusammenhänge. Also eigentlich ist es in Wahrheit ein Zeitorganismus, in dem alles gleichzeitig da ist, weil der Anfang ist da, der wirkt am Ende aber genauso mit, aber umgekehrt das Ende auch schon am Anfang irgendwie. Also es ist ein Ganzes. Es ist sehr, sehr komplex das Ganze. Also mit nur sieben Epochen, die nacheinander sich abspielen, das Bild passt nicht.

Daher muss ich diese Bilder - ich kann sie zwar in dem Nacheinander lesen, aber das ist sozusagen die primitivste Form. Die hat was für sich, weil tatsächlich danach grob einmal die Zeitepochen gestaltet werden. In dem jetzt jedes Bild der Reihe nach eine bestimmte Epoche besonders stark prägt. Aber in Wahrheit sind alle Bilder zu jeder Zeit gegenwärtig und in bestimmten Erscheinungen manifestieren sie sich.

Anmerkung einer Zuhörerin: "Ich habe den Impuls gehabt, dass alle gleich sind, dass alle da sind, aber dass sie nur in Funken da sind, und sie müssen sich öffnen und wirklich auch präsent sein, dementsprechend alles Raum geben, aber auch nicht Raum geben, dass man es verinnerlichen, sondern auch gestalten kann, dass es ineinandergreift - und dass etwas Neues entsteht, wo man Mut braucht, es wirklich auch zu verinnerlichen."

Ja. Absolut. Das Wichtige ist wirklich, dass wir immer mehr diesen Mut aufbringen, das zu verinnerlichen, da tätig zu werden. Das ist unsere Aufgabe heute. Ja, ich würde sagen, die weiteren Pferderl heben wir uns fürs nächste Mal. Weil die Zeit ist schon fortgeschritten. Ich lese es jetzt noch einmal. Also dieses erste Pferd. Soll ich euch das zweite auch noch vorlesen?

Zuhörerin: "Ja, das wäre nett!"

Den Übergang, den Übergang. Keine Erklärung dann dazu. Bitte auch nicht in den Fragen, die heben wir uns für das nächste Mal auf.

Das erste und das zweite Siegel 02:10:45

"Und ich sah: Das Lamm öffnete eines der sieben Siegel, und ich hörte eines der vier Tiere mit Donnerstimme sprechen: Komm! Und ich sah: Siehe, ein weißes Pferd, und sein Reiter hielt einen Bogen in der Hand, und es wurde ihm eine Krone auf das Haupt gesetzt. Und als Sieger zog er aus zu weiteren Siegen."

"Und als es das zweite Siegel öffnete, hörte ich das zweite Tier sprechen: Komm! Und es kam hervor ein zweites Pferd, von feuerroter Farbe. Und seinem Reiter wurde die Macht gegeben, den Frieden von der Erde zu nehmen, so dass ein gegenseitiges Gemetzel ausbrach. Ein großes Schwert wurde ihm übergeben."

Ist jetzt auf den ersten Blick also ein freundliches Bild. Werden wir das nächste Mal besprechen. Ist heute zu viel, denke ich. Meine Lieben, für Fragen bin ich natürlich trotzdem gerne bereit. Sofern ihr solche habt.

Fragen 02:12:08

Frage einer Zuhörerin: "Entschuldigung! Diese Schlafträume, die man haben kann. Können diese auch von Widersacher gebildet werden?"

Na ja, unter Umständen heute schon. Ich meine, es ist sehr schwierig. Man muss aufpassen - man muss versuchen zu verstehen im Leben dann, was diese Traumerinnerung, die man mitnimmt, was man mit der anfangen kann im Leben. Ob die gute Wirkungen hat? Ob die schlechte Wirkungen hat? Aber in Wahrheit im Traumbewusstsein selber kann man es nicht beurteilen. Nicht wirklich! Und die Widersacher sind heute einfach verdammt hart daran, uns genau mit solchen Dingen zu blenden. Ich meine, es gibt in der Menschheit auch so zwei Gruppen, die einen, die mehr die spirituellen Neigungen haben, die verführt man am besten, in dem die Widersacher gewisse naja geistige oder scheingeistige Erlebnisse hineinführen oder wirkliche geistige Erlebnisse verzerren bis zu einem gewissen Grad. Das passiert sehr leicht heute. Und es gibt die anderen, das sind die, die meistens von sich behaupten, ich träume eigentlich in der Nacht gar nichts. In Wahrheit stimmt das nicht, das heißt nur, dass sie sich in der Früh halt nicht mehr erinnern können daran. Also sie gehen trotzdem durch. Aber das sind die, die prädestiniert dazu sind, sich ganz dem Ahriman zuzuwenden, ganz ins nüchterne Äußere hinein zu gehen. Auch das ist einmal so eine grundsätzliche Scheidung der Geister, die sich ankündigt. Es wird in der Zukunft auch stärker werden. Es gibt welche, die so im Luziferisch-Geistigen schweben und und die spinnefeind sind denen, die im ahrimanischen ganz drinnen stecken und Technik setzen und so weiter. Und beides sind nicht die richtigen Wege.

Anmerkung der Zuhörerin: "Also vorsichtig sein, wie man das interpretiert dann."

Ja, ja, es ist gut, es einmal einfach aufzunehmen, zu sagen, okay, ich hab den und den Traum gehabt. Aber man muss einfach mit dem Interpretieren unheimlich aufpassen. Weil der Luzifer suggeriert uns halt sehr leicht, dass wir es nach unseren halb- oder unterbewussten Wünschen interpretieren. Der führt sehr leicht dazu.

Anmerkung einer Zuhörerin: "Da gibt es ja die Aussage von Steiner, dass man nur versuchen soll herauszukriegen, wie habe ich mich gefühlt in dem ganzen Geschehen? Also mein persönliches Empfinden. Und weniger: Was hat das Geschehen bedeutet."

Ja, richtig. Richtig. Und es geht darum - also wirklich der Trauminhalt als solcher ist eigentlich überhaupt nicht das Interessante. Sondern das Interessante sind die seelischen Spannungen, die darin entstehen, die Lösung, die sich im Seelischen ergibt, also ob man erleichtert ist oder ob man ganz angespannt ist drinnen. Weil das ist die Imagination, die dahinter ist. In Wahrheit besteht die Imagination ja in diesen Seelenspannungen, in diesen Seelenstimmungen, die sich abwechseln. Die Seelenstimmungen könnte man sagen.

Also wenn man eine Imagination jetzt auf der ersten Ebene bezeichnen sollte, dann ist das ein Panorama von Seelenstimmungen. Ich sage bewusst ein Panorama, weil wenn man dann wirklich mehrere Stimmungen gleichzeitig nebeneinander hat und die sich zu einem Gesamtbild irgendwo fügen. Und aus dem oder mit aus dem können auch die Träume kommen. Also Träume haben sehr unterschiedliche Quellen. Da kann etwas aus dem Geistigen kommen, da ist nur die Frage, aus welchem Geistigen? Eben ist es Widersacherseite oder ist es die positive Seite? Es kann kommen aus der Sinnestätigkeit, die langsam erwacht, also vor allem bei Morgenträumen kann das sein, weiß ich nicht, durchs Fenster scheint die Sonne herein, man hat zwar noch die Augen zu, aber plötzlich träume ich von einer Feuersbrunst. Dann ist das einfach das Sonnenlicht, das da durchscheint. Und plötzlich taucht das auf. Und ich mache ein ganzes Drama daraus, die Feuerwehr kommt und weiß Gott, es dauert drei Stunden. In Wahrheit war das nur der Moment, wo die Sonne ums Eck gekommen ist und jetzt durchs Fenster herein scheint. In dem Moment ist das ausgelöst worden und ich mach die Augen auf und ach, das Licht brennt.

Zuhörerin weiter: "Also in erster Linie einfach gelassen sein."

Ja. Ja, also man sollte auf Grund von Träumen nicht jetzt irgendwie wichtige Entscheidungen treffen oder glauben wichtige Erkenntnisse unmittelbar daraus gewinnen zu können. Sondern einfach es einmal zur Kenntnis nehmen, ich habe das geträumt, es einmal stehen lassen und mit der Zeit schauen, hat das was mit meinem Leben zu tun? Ja, dann kann ich vielleicht Erkenntnisse daraus gewinnen, aber es ist mit Vorsicht zu genießen. Weil es sind typische diese Dinge, wo die Widersacher heute gern hinein spucken. Ich meine, wobei eben viel gefährlicher natürlich ist, die Sachen, die heute mit manchen esoterischen Übungen getrieben werden, wo die Leute eben in diese visionsartigen Imaginationen, die eigentlich verzerrte Imaginationen sind, hineinkommen. Da kann viel schiefgehen. Weil vor allem oft eigene Schwächen, eigene ganz negative Seiten in einem Spiegelbild gezeigt werden, das aber ganz schön ausschaut. Und das führt dann dazu, dass man alles daran tut, diese negative Eigenschaft noch mehr zu verstärken, weil mir das Bild ja so gut gefallen hat.

Es ist nämlich nicht - wenn es gesund läuft, wenn es gesund läuft, der gesunde Weg ins Geistige läuft so, dass man dem Hüter der Schwelle begegnet, dem kleinen Hüter zumindest. Und dass einem die eigenen Unarten dann in ihrer wahren Gestalt entgegentreten. Das ist das, wie es der Dante zum Beispiel beschreibt, mit den drei Tieren, die ihm gleich am Anfang entgegentreten. Das ist eine der Möglichkeiten, wie das erscheinen kann. Dann ist es gesund! Weil dann sehe ich, das sind meine schlechten Eigenschaften im Grunde, die da auf mich zukommen. Der Luzifer schaut eher, dass uns schöne, strahlende Engeln entgegenkommen oder irgend so was. Und die uns anraten genau das, was negativ ist, weil es im Dienste des Egoismus ist, es weiter zu pflegen und schau doch, wie gut dir das tut.

Anmerkung einer Zuhörerin: "Aber da können auch die Verstorbenen sprechen!"

Ja. Ja. Es können dadurch auch die Verstorbenen sprechen. Natürlich. Tun sie auch. Aber - einfach am besten ist, es möglichst mit Ruhe zu nehmen und zunächst einmal nicht zu interpretieren. Wenn man sich nämlich die Ruhe und die Zeit lässt und das mit sich trägt, wenn das Erlebnis stark genug war, dass man es wirklich in Erinnerung behalten kann. Und man kann die Erlebnisse deswegen in Erinnerung behalten, weil sie eben nicht mehr ganz reine Imaginationen sind, sondern weil sie sich schon ins Sinnliche übersetzen. Und da kann man ein Zipfel davon auch im Gedächtnis behalten. Dann trägt man das einmal herum und wartet einfach einmal ab.

Zuhörerin: "Vielen Dank! Dankeschön! Sollen wir dich lassen?"

Also ich stehe zur Verfügung, aber der Abend ist fortgeschritten ein bisserl zumindest. Danke fürs Dabeisein euch allen. Es ist schön, das mit euch zu teilen. Gute Nacht!

Anmerkung einer Zuhörerin: "Ich will mich auch bedanken, lieber Wolfgang. Will aber zwei Sachen sagen, du hast unwahrscheinlich viel heute angerissen,.es war sehr, sehr reich. Aber ich bin so dankbar, dass man eben durch die anthroposophische Art der Betrachtung vieles besser versteht. Und ich wollte nur zwei Sachen sagen, die mir zwischendurch eingefallen sind.  Einmal wo du gesagt hast: Warum wird man krank oder so? Da habe ich mich erinnert, dass einmal der Kardinal König gesagt hat, man soll nie fragen: Warum habe ich diese Krankheit? Sondern man soll fragen: Wozu?"

Ja, genau. Ja, das ist ein guter Ansatz.

Zuhörerin weiter: "Und das zweite ist der von dir hochverehrte Antoine de Saint-Exupéry. Da ging es eben um die Tiere, die mit Menschen zusammenleben. Und die Chance haben, gute Elementarwesen zu werden. Da kommt doch auch im Kleinen Prinzen vor, wo der Fuchs sagt: Seh´ ich nicht!"

Ja, ja, das ist wunderschön.

Zuhörerin weiter: "Das ist genau das, was du - glaube ich - gemeint hast: Tiere, die mit Menschen sehr eng verbunden sind und so. Aber jedenfalls ein großes Danke und gute, gute Nacht!"

Ja, genau. Danke! Ich freue mich auf das nächste Mal. Ich klinke mich aus.

Transkribiert von Bruno im September 2023



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Literaturangaben

Rudolf Steiner, Alexandra Riggins: Die sieben apokalyptischen Siegel, Triskel Verlag 2005, ISBN 978-3-905893-02-1;

Rudolf Steiner: Das Christentum als mystische Tatsache und die Mysterien des Altertums, GA 8 (1989), ISBN 3-7274-0080-3;

Rudolf Steiner: Die Apokalypse des Johannes, GA 104 (1985), ISBN 3-7274-1040-X;

Rudolf Steiner: Aus der Bilderschrift der Apokalypse des Johannes, GA 104a (1991), ISBN 3-7274-1045-0;

Rudolf Steiner: Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken, V: Apokalypse und Priesterwirken, GA 346 (2001), ISBN 3-7274-3460-0;

Emil Bock, Das Neue Testament, Übersetzung in der Originalfassung, Urachhaus, Stuttgart 1998, ISBN 3-8251-7221-X