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Mut zum Leben - Teil 1 von Christoph Bolleßen
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Mut zum Leben | Teil 1
Begrüßung und Gedanken zum Beginn einer neuen Videoreihe 00:00:46
Hallo und herzlich willkommen hier auf dem Kanal Kulturepochen zu diesem neuen Video und zum Beginn einer neuen Reihe mit dem Titel "Mut zum Leben". Ja, nachdem ich mich in den letzten Tagen ein wenig gedanklich damit auseinandergesetzt habe, mit welcher anthroposophischen Disziplin, derer genannt wurden Landwirtschaft, Pädagogik, soziale Dreigliederung, auch die Gründung der Christengemeinschaft zur religiösen Erneuerung ist auch noch ein Thema, das bisher in den Videos noch nicht detailliert angesprochen worden ist. Wie können wir nun diese Themen strukturell in einer geeigneten Reihenfolge angehen auf diesem Kanal? Und ich bin aber zu dem Schluss gekommen, dass aufgrund der Zeitereignisse, aufgrund der aktuellen Lage, in der wir uns befinden, dass es mir da erscheint als sinnvoll, dass wir diese Themen möglichst nicht voneinander trennen, sondern dass wir versuchen, unsere Betrachtungen dahingehend zu gestalten, dass diese Themenbereiche, die ja zweifelsohne alle miteinander verbunden sind, dass wir diese Themenbereiche nun auch gemeinsam, das heißt in Verbindung zueinander versuchen, einmal anzugehen. Und es ist mir wichtig, dass dieses Video, diese Auftaktfolge zur neuen Reihe heute erscheint. Heute ist Sonntag, Sonnentag und es ist ebenso der 3. März, der 3. 03. Und der Frühling hält, wie gesagt, schon kräftig Einzug. Aufgrund eines Hinweises in einer Email hatte mich ein Zuschauer gebeten, weil auch er den Eindruck hatte, die Osterimagination könnte jetzt bereits zur rechten Zeit gelesen werden, hatte ich mich auch dazu entschlossen, diese Osterimaginationen Anfang März einzulesen und als Hörbuch zu veröffentlichen. Denn auch ich bin der Meinung, wir haben in diesem Jahr, in diesem besonderen Jahr 2024 eine kräftige Frühlingsenergie, die uns entgegentritt. Und diesen Impuls, den gilt es nun so gut wie möglich zu nutzen, uns auf das Osterfest zuzubewegen und weiter mit der Anthroposophie, mit dem Werke Rudolf Steiners zu arbeiten. Und dazu lade ich euch alle ganz herzlich ein.
Unterstützung des Kanals und geplante Live-Vorträge 00:04:38
Und an dieser Stelle noch einmal der Hinweis, wer diesen Kanal, diese Arbeit gerne unterstützen möchte, was sehr willkommen ist, dann findet ihr alle nötigen Angaben dazu in der Videobeschreibung. Und vielen herzlichen Dank dafür auch für eure Abonnements, für eure Kommentare und für eure Nachrichten. Für diejenigen, die gerne an einem der geplanten Vorträge teilnehmen möchten: Auch hier findet ihr die aktuellen Termine in der Videobeschreibung und meldet euch gerne an. Ich würde mich sehr freuen, euch persönlich zu begegnen.
Wie es zu dem landwirtschaftlichen Kurs 1924 in Koberwitz kam 00:05:34
Nun beginnend, einleitend für diese neue Reihe, möchte ich doch gerne zunächst einmal hingleiten auf den landwirtschaftlichen Kurs Rudolf Steiners. Denn sich im März, im Märzen der Bauer die Rösser einspannt. Sich im März mit dem Thema Landwirtschaft unter anderem auseinanderzusetzen, passt einfach sehr gut in die aktuelle Zeit. Ich denke, viele von euch werden bemerkt haben, dass draußen die Vogelwelt sich bereits sehr stark in einem Frühlings-Freudentaumel befindet. Es werden überall fleißig Nester gebaut. Die Gesänge der Vögel werden morgens lauter und auch die Pflanzenwelt ist in einem regen Aufwachprozess. Und diese Stimmung, die wir draußen vorfinden, verbindet uns natürlich sehr stark für alle diejenigen, die vielleicht einen eigenen Garten haben, diese frühlingshafte Atmosphäre lockt uns nach draußen, lockt uns ins Freie hinein, die frische Luft, die Sonne zu genießen. Und es war im Jahre 1924, dass sich ein Neffe des Grafen von Keyserlingk aufmachte nach Dornach, auf Geheiß des Grafen, um Rudolf Steiner darum zu bitten, einen Vortragszyklus zum Thema Landwirtschaft abzuhalten. Und dieser junge Mann hatte explizit den Auftrag erhalten vom Grafen Keyserling, dass er nicht eher nach Koberwitz das ist das Hofgut in der Nähe von Breslau, auf dem heutigen Staatsgebiet Polens, das damals noch zu Deutschland gehörte, dass dieser junge Mann also nicht zurückkehren sollte, ehe er, Rudolf Steiner, einen Termin, eine Terminzusage für diesen landwirtschaftlichen Kurs abgerungen haben würde. Und so reiste dieser junge Mann nach Dornach und platzierte sich vor dem Atelier Rudolf Steiners, wartete dort auf ihn und nach einiger Zeit der Verwunderung - Rudolf Steiner war einige Male an ihm vorbeigegangen und wunderte sich "Was macht der junge Mann vor dem Atelier?" - kam es dann zu einem kurzen Gespräch, und schließlich sicherte Rudolf Steiner dann zu: "Sagen Sie dem Grafen Keyserlingk, dass ich zu Pfingsten 1924 diesen landwirtschaftlichen Kurs halten werde."
Der Weg von Gräfin und Graf von Keyserling zu Rudolf Steiner und zur Anthroposophie 00:09:10
Und dieses Hofgut Koberwitz und auch das gräfliche Ehepaar Keyserlingk stehen in einer besonderen Verbindung zu Rudolf Steiner und zur Anthroposophie. Beim Ehepaar handelt es sich neben dem Grafen Keyserlingk um seine Gattin Johanna Gräfin von Keyserlingk. Und sie war diejenige, die als erste von den beiden mit der Anthroposophie in Kontakt gekommen ist. Sie fand den Weg zu einem Vortrag Rudolf Steiners über ihre Freundin von Moltke. Sie erzählte ihr von Rudolf Steiner und von seinen Vorträgen und von ihrer Begeisterung darüber. Und so beschloss Johanna Gräfin von Keyserlingk eines Tages dann auch einen Vortrag Rudolf Steiners zu besuchen. Und sie war, man könnte sagen, sehr begeistert und beschloss daraufhin, sich der Anthroposophie zuzuwenden und fortan einen Schulungsweg zu beschreiten. Sie war dann auch im Kontakt, im persönlichen Kontakt mit Rudolf Steiner. Und was den Grafen Keyserlingk betrifft, so gibt es die Schilderung, dass er zunächst einmal als bodenständiger Agrarunternehmer mit großen Ländereien, mit großen Landwirtschaften, die er zu verwalten hatte, von Rudolf Steiner und der Anthroposophie zunächst einmal gar nichts wissen wollte. Und nur auf Drängen seiner Ehefrau, die zum damaligen Zeitpunkt schon mit der Anthroposophie in Kontakt war, erst auf ihr Drängen hin ließ sich der Graf von Keyserlingk dann schließlich überreden, einen Vortrag von Rudolf Steiner einmal zu besuchen, was er dann sichtlich widerwillig tat.
Und es gibt diese nette Schilderung, dass die beiden dann bei einem Vortrag Rudolf Steiners im Publikum recht weit vorne saßen und dass, als Rudolf Steiner begann zu sprechen, der Graf von Keyserlingk ganz merkwürdig ruhig und starr wurde. Und während des gesamten Vortrages dachte seine Frau Johanna von Keyserling: "Was wird wohl in meinem Mann gerade vorgehen?" Und sie hatte mit dem Schlimmsten gerechnet, dass er eigentlich auf innere Abwehr gegangen ist, dass ihn die Inhalte, die Rudolf Steiner gab und seine Worte eher in ein abschreckendes Verhältnis weiter hineinbringen würden, dass er diesen Vortrag ablehnen würde und dass er aus diesem Grund so ruhig war, dass er nur aus Höflichkeit sitzen blieb und sich alles anhörte. Und als der Vortrag zu Ende kam, blickte sie zu ihrem Gatten hinüber, der immer noch wie erstarrt neben ihr saß, und schließlich sprach sie ihn dann auf das Gehörte an und wie es ihm gehen würde. Und nach ein paar Sekunden entgegnete der Graf von Keyserlingk ihr dann: "Diesem Mann, also Rudolf Steiner, widme ich fortan mein Leben." Das heißt, dieser Vortrag hat den Grafen von Keyserlingk so beeindruckt, so erschüttert in den Tiefen seiner Seele, dass er von nun an an der Seite seiner Frau der Anthroposophie sich zuwendet. Und was Johanna von Keyserlingk angeht, die also ein sehr inniges Verhältnis zu Rudolf Steiner hatte, so sei hier erwähnt, dass Johanna von Keyserlingk ihrer Abstammung nach Schottin gewesen ist. Sie stammte aus einem schottischen Adelsgeschlecht und heiratete dann den Grafen von Keyserlingk, kam über diesen Weg dann nach Deutschland. Und Johanna von Keyserlingk war eine Dame, die hellsichtig gewesen ist. Sie hat sich also sehr, sehr tief mit Rudolf Steiner auch über ihr eigenes Seelenleben ausgetauscht. Einiges davon aus den persönlichen Gesprächen mit Rudolf Steiner wurde auch veröffentlicht. Mit der Veröffentlichung war Rudolf Steiner auch einverstanden. Und diese Hellsichtigkeit, die Johanna von Keyserlingk besaß, so sagte Rudolf Steiner, dass das eben mit ihrer Abstammung, mit ihrer schottischen Abstammung zu tun hat. Und er bezeichnete ihre Gabe des Hellsehens als ein Geschenk der schottischen Clans.
Der englische Volksgeist und die Ausbildung der Bewusstseinsseele 00:15:45
Und das ist ganz besonders interessant im Hinblick darauf, wenn wir auf die politischen Hintergründe schauen der Entwicklungen im 20. Jahrhundert in Europa, so ist es auch eine deutliche Aussage Rudolf Steiners, dass also bestimmte schwarzmagische Kräfte bewusst den Weg gesucht haben auf das britische Inselfestland und auch im schottischen Bereich aktiv waren, weil der englische Volksgeist, wie wir das hier einmal beschrieben haben, in einem besonderen Kontakt zur Bewusstseinsseele steht. Und diese Bewusstseinsseele hat die Eigenschaft, dass sie auf der einen Seite sich sehr offen zuwenden kann dem Geistigen, dem lebendig Geistigen, dass sie aber auf der anderen Seite eben so die Eigenschaft hat, dass der Mensch durch die Bewusstseinsseele eine starke Fähigkeit ausbilden kann, sich eben von der Außenwelt abzuschließen. Und diese Fähigkeit bildet sich besonders stark ab im britischen Volk und auch im schottischen Volk, dass es in diesem Bereich in den Reihen dieser Menschen besonders gut möglich ist, bestimmte Dinge zu tradieren, zu konservieren. Und Johanna von Keyserlingk ist nun eine der Menschenseelen, die immer noch einen Zugang finden konnte zu diesem alten atavistischen Hellsehen, dass Rudolf Steiner sie aber aufgrund ihrer freiheitlichen Zuwendung zur Anthroposophie und zu diesem neuen Geistesweg, zu diesem christlichen Schulungsweg, dass Rudolf Steiner sie als einen Menschen der Zukunft bezeichnet hat. Denn wie wir bereits gesagt haben, es wird im Laufe der Zeit dazu kommen, dass die hellseherischen Fähigkeiten der Menschen zurückkehren werden.
Entwicklung des neuen Hellsehens und die Wichtigkeit unserer Beziehung zum Christus 00:18:53
Und wenn diese Zeit beginnt - und teilweise sehen wir schon erste Anzeichen - wenn diese Zeit beginnt, wird es von entscheidender Wichtigkeit sein, ob die Menschen, die dieses Hellsehen wieder in sich tragen werden, ob sie ihre Beziehung zum Christus und zum Mysterium von Golgatha gefunden haben. Denn die Bestrebungen der christlichen Gegenkräfte wollen uns nicht an den Punkt kommen lassen, an dem wir erkennen, wer der Christus ist und was die Tat auf Golgatha für eine immens wichtige Stellung hat in der Menschheitsentwicklung. Diese wollen, dass die Menschen wieder zurückkehren in das alte atavistische Hellsehen, das nicht durchchristet ist. Und wir werden auf diese Umstände noch öfter zu sprechen kommen. Aber in Johanna von Keyserlingk war nun eine Persönlichkeit vorhanden, die bereits erste Anflüge dieses Hellsehens wieder für sich erringen konnte und auf der anderen Seite einen starken Hinwenden, den Bezug zu Christus, zur Anthroposophie suchte. Und dieser Umstand war für sie nicht einfach. Auf der einen Seite ihre Herkunft, ihre Fähigkeit der Hellseherei. Und Rudolf Steiner sagte ihr einmal, dass sie eigentlich zu früh inkarniert sei. Und dass durch dieses zu frühe Inkarnieren ihr bewusst wurde, dass die materielle Existenz in diesen Zeiten mit ihren seelischen Fähigkeiten durchaus leidvoll ist. Und wir erfahren, dass Johanna von Keyserlingk Rudolf Steiner anvertraute, dass sie einmal wirklich den Plan hatte, ihre eigenen Kinder umzubringen, was sie persönlich sehr schockiert hatte, sie sich nicht erklären konnte, woher dieser Impuls gekommen ist. Und Rudolf Steiner antwortete ihr, dass ihre Seele sehen konnte, empfinden konnte, fühlen konnte, dass der Weg ihre Kinder in dieser leidvollen Zeit ein schwieriger werden würde. Und dass sie aus diesem Erkennen heraus ihren Kindern dieses Leid ersparen wollte und ihr Leben beenden und sie dadurch vor diesem irdischen Leid bewahren wollte. Und das ist ein aus meiner Sicht wichtiger Hinweis für uns, die wir heute, zu Beginn des 21. Jahrhunderts uns im Fleische befinden. Das zur rechten Stimmung der heutigen Zeit eben auch gehört, dass wir uns klar machen, dass dieses Leben hier im Irdischen mit Sicherheit kein Paradieszustand sein kann. Und dass es immense geistige Herausforderungen für uns zu meistern gibt. Und diese Herausforderungen sind in allererster Linie innere Herausforderungen. Das heißt Dinge, die ganz konkret mit unserem Seelenleben, mit unserem Dasein als seelisch-geistige Wesen zu tun haben.
Notwendige Durchchristung der Landwirtschaft 00:24:23
Aber diese Aufgaben, die vor uns stehen, das lehrt uns der Christus, diese Aufgaben können wir durch seine Kraft mit Freude angehen. Denn wer an den Christus glaubt - das ist eines seiner Versprechen - der wird nicht sterben, der wird leben, auch wenn er stirbt. Und diese Art, uns über den Abgrund zu helfen, diesen Abgrund des Todes überwinden zu können durch die Christuskraft, das ist eine ganz zentrale Botschaft für uns gerade auch heute. Dass wir auf der einen Seite uns klar machen sollten, die Herausforderungen, die anstehen, sowohl für jeden von uns mit sich selbst, für jeden von uns in Bezug auf die anderen Menschen, aber auch für jeden von uns in Bezug auf das, was wir in der Welt hinterlassen haben und was wir in der Welt noch hinterlassen werden. Diese Aufgaben sind ohne Zweifel groß. Aber wenn wir uns stetig bemühen, in unseren Seelen diese rechte Stimmung, die wir benötigen, um den Christus in seinem Wesen und die Tat auf Golgatha immer mehr zu begreifen und durch das Begreifen in unserer Seele zu erkennen, dann werden wir die nötige Kraft finden, über diesen Abgrund hinwegzukommen und bereit zu sein, wenn die Weltenentwickelung es einrichten wird, dass das Hellsehen zurückkehrt. Und wir werden dann dieses Hellsehen in einer durchchristeten Form dazu anwenden können, um die Welt in etwas völlig Neues verwandeln zu können. Und ich habe diese etwas ausführlichere Einleitung gewählt zum Thema Landwirtschaft, weil gerade die Landwirtschaft eine anthroposophische Disziplin ist, die aus meiner Sicht mit einem tiefen esoterischen Verständnis verknüpft werden muss. Wir werden dazu noch kommen. Wer sich heutzutage dem Boden, den Pflanzen und den Tieren zuwendet, braucht in seinem Herzen eine Verbindung zum Christus. Wenn in den Herzen der Menschen, die in diesem Bereich tätig sind, die Verbindung zum Christus nicht geklärt wird, nicht gestärkt wird, dann macht man sich unter Umständen zum Werkzeug der Gegenkräfte. Denn die Gegenkräfte sind daran interessiert, dass der Erde nicht christlich-geistige Impulse einverleibt werden, sondern dass dieser Erde Kräfte einverleibt werden durch die tätigen Menschen, die eine konservierende, erstarrende, materialisierende Wirkung in sich tragen.
Der Einsatz von Technik in der Landwirtschaft erfordert eine christliche Einstellung 00:29:05
Und wir werden, wenn wir die biologisch-dynamische Landwirtschaft genauer betrachten, dort wird es Dinge geben, wie zum Beispiel das Herstellen von bestimmten Präparaten, das heißt Substanzen, in denen ganz bestimmte geistige Kräfte dafür sorgen, dass sie eine Ausstrahlung haben, eine Ausstrahlung in den Boden hinein, eine Ausstrahlung in die Pflanzen, in die Felderzeugnisse hinein. Und dass diese Präparate von Menschen zubereitet werden müssen und während dieser Zubereitung ist es nicht unerheblich, wie dieser Mensch innerlich gestimmt ist. Es gibt ja heute bereits Bestrebungen, Fragen: könnte man die Herstellung dieser Präparate vielleicht auch mechanisieren? Könnte man das Unkraut jäten, das Rühren der Präparate, könnte man das an Maschinen abgeben? Und mir ist es ein wichtiges Anliegen, unser Bewusstsein dahingehend zu schärfen, dass sich diese Frage eigentlich hoffentlich durch diese Einleitung, die heute versucht worden ist, ein wenig dahingehend beantwortet, dass wir gerne Maschinen und Technik hinzunehmen können, dass wir uns aber immer darüber bewusst sein müssen, was wir damit tun. Wenn wir Menschen moralisch werden, das heißt, wenn wir Menschen den Anschluss suchen an das, was der Christus ist und was er in uns bewirken kann, dann werden wir die rechte Stellung finden und die nötige Kraft, Bewusstseinskraft in uns tragen, um die Technik so zu verwenden, dass sie keinen Schaden anrichtet. Aber dazu müssen wir Menschen uns bereit machen.
Ende des dunklen Zeitalters 00:31:43
Und vielleicht zum Schluss noch eine Aussage Rudolf Steiners, die sehr gravierend vor allen Dingen auch im Hinblick auf die Landwirtschaft ist. Nämlich, dass er gesagt hat: Mit Ablauf des Jahres 1899 - einige von euch werden es vielleicht wissen, dass dieses Datum, dieser Jahresabschluss etwas Besonderes darstellt - nämlich dass Rudolf Steiner sagt, In diesem Jahreswechsel von 1899 in das Jahr 1900, dort vollzieht sich die Beendigung des sogenannten Kali-Yuga, das dunkle Zeitalter, genauer gesagt das kleine Kali-Yuga. Es gibt also ein kleines und ein großes, einen kleinen Zyklus und einen großen Zyklus. Der große Zyklus ist noch nicht zu Ende, aber dieser kleine Zyklus ging im Jahre 1899 zu Ende und mit dem Jahr 1900 beginnt also das lichtvolle Zeitalter, in dem das Kali-Yuga die Einflüsse des dunklen Zeitalters überwunden werden können. Das heißt, es handelt sich dabei nicht um einen Automatismus, sondern ab dem Jahr 1900 sind wir Menschen ganz besonders gefragt, in Aktivität zu kommen, und zwar indem wir die geistige Welt voll in das Leben mit einbeziehen. Und in diesem Zusammenhang sagte Rudolf Steiner, dass mit dem Jahreswechsel 1899 / 1900 die Kulturpflanzen, die Nahrungspflanzen für die Menschen ihre gedeihliche Wirksamkeit verlieren würden. Das heißt die gesamte Arbeit der Vergangenheit, die Züchtung von Sorten, Getreide, Gemüse, Obst muss eine völlig neue Qualität erreichen. Es müssen sich dort Menschen einbringen, die eben den Christus im Herzen tragen und die danach trachten, die Welt zu durchchristen.
Zukünftige Ernährung der Menschheit 00:34:30
Ansonsten wird es dazu führen, wenn es einfach ein Weitertradieren der alten Züchtungsformeln, der alten Sorten, wenn das angestrebt wird, dann wird es immer mehr dazu führen, dass diese Pflanzen die Menschen nicht mehr vollständig ernähren können. Denn Rudolf Steiner unterscheidet auch hier ganz klar zwischen Ernährung und Magenfüllung. Und er sagte, dass wenn die Menschen eben diesen geistigen Beitrag nicht leisten, in sich, so dass diese Geistigkeit, diese innere Arbeit auch ausstrahlt in die irdische Tätigkeit hinein, in den Boden, in die Pflanzen, in die Tiere, dann wird das dazu führen, dass die Menschen schleichend in einen Zustand der Unterernährung hineinkommen, und zwar im Hinblick auf ihre seelisch-geistigen Fähigkeiten. Es wird also dazu kommen, dass die Nahrungspflanzen immer mehr zu Magenfüllern werden, die vielleicht noch in der Lage sind, den physischen Leib zu tragen, den physischen Leib auszufüllen, aber darüber hinaus haben sie keine Strahlkraft in die höheren Wesensglieder des Menschen.
Rettung der Landwirtschaft 00:36:28
Und das soll an dieser Stelle überhaupt kein Vorwurf sein an die heutigen Landwirte, an die Menschen, die in diesem Bereich arbeiten. Ich weiß aus Erfahrung, wie überaus mühevoll und voller Strapazen diese Feldarbeit ist und wie schwierig man es heutzutage hat, einen anderen Weg, der vielleicht ein wenig mehr orientiert ist an dem, was vorher gesagt wurde, einen solchen Weg zu gehen. Es wird einem sehr, sehr schwer gemacht heute, denn wir haben auch im Bereich der Landwirtschaft große Bestrebungen zunehmende Monopolisierung, Mechanisierung der Pflanzenwelt. Ich werde auf diese Dinge noch zu sprechen kommen und natürlich auch eine zunehmende Kapitalisierung. Das heißt, es steht nicht mehr im Vordergrund, welche Wirkung haben denn Nahrungspflanzen auf den Menschen? Die Landwirtschaft ist nur noch schwer in den Dienst der Menschheit hinein zu stellen, sondern es findet wie in allen anderen Bereichen auch zunehmend statt, dass die Landwirtschaft in den Dienst des Geldes gestellt wird. Und ich weiß, dass es viele gerade auch unter den Demeter-Landwirten gibt, die sich dieser Entwicklung bewusst sind und denen es ein großes Anliegen ist, dem etwas hinzuzustellen, den Menschen zu zeigen, dass wir auch andere Wege gehen können. Und ich hoffe, dass diese Bestrebungen sich baldigst auch durchsetzen werden.
Verabschiedung und gute Wünsche 00:38:40
Gut, dies vielleicht heute als Einleitung in die neue Reihe. Ich hoffe, ihr werdet im nächsten Video wieder dabei sein. Ich wünsche euch bis dahin viele schöne Frühlingsmomente. Nutzt die Zeit für Spaziergänge. Die Tiere warten auf uns, die Pflanzen warten auf uns. Die Natur wartet darauf, von uns gesehen zu werden. Die Natur wartet darauf, dass wir uns ihr zuwenden. Und der Osterimpuls, den nehmen wir einfach auf unseren Spaziergängen mit. Vielen herzlichen Dank fürs Dabeisein, alles Gute und bis bald.
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