Pfingsten

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Beiträge aus anthrowiki, von Christoph Bolleßen, von Dr. Wolfgang Peter und von Rudolf Steiner

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Das Pfingstfest (von griech. πεντεκοστή (ἡμέρα) pentekostē (hēmera) „der fünfzigste (Tag)“) wird am fünfzigsten Tag nach Ostern (entsprechend dem 10. Tag nach Christi Himmelfahrt) gefeiert, wobei nach antiker Gepflogenheit der Ostersonntag als erster Tag gezählt wird. Sein Vorläufer ist das jüdische Wochenfest Schawuot, das sieben Wochen nach dem Pessachfest gefeiert wird.

Verbunden mit den Pfingstereignissen ist, wie es die Apostelgeschichte schildert, die Ausgießung des Heiligen Geistes auf die Jünger und das sog. Sprachenwunder, durch das die Jünger so zu sprechen befähigt wurden, dass ihre Worte die Herzen aller Menschen erreichten:

„1 Und als der Pfingsttag gekommen war, waren sie alle an "einem" Ort beieinander. 2 Und es geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel wie von einem gewaltigen Wind und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. 3 Und es erschienen ihnen Zungen, zerteilt wie von Feuer; und er setzte sich auf einen jeden von ihnen, 4 und sie wurden alle erfüllt von dem Heiligen Geist und fingen an zu predigen in andern Sprachen, wie der Geist ihnen gab auszusprechen. 5 Es wohnten aber in Jerusalem Juden, die waren gottesfürchtige Männer aus allen Völkern unter dem Himmel. 6 Als nun dieses Brausen geschah, kam die Menge zusammen und wurde bestürzt; denn ein jeder hörte sie in seiner eigenen Sprache reden.“

Apostelgeschichte: Apg 2,1-6 LUT[1]


Wolfgang Peter


Christoph Bolleßen

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Rudolf Steiner

Zitat 1 "Die Jünger haben noch einen Rest des alten Hellsehens ..."

"Die Jünger haben noch einen Rest des alten Hellsehens gehabt, konnten daher den Christus als ihren Lehrer auch nach der Aufer­stehung, wo er im Geistleib unter ihnen lebte, haben. Aber diese Kraft schwand ihnen allmählich dahin. Und das völlige Dahinschwin­den dieser Kraft wird symbolisch in dem Feste der Himmelfahrt dar­gestellt. Die Jünger verfielen in eine tiefe Trauer, weil sie meinen mußten, der Christus sei nun nicht mehr da. Das Ereignis von Gol­gatha hatten sie mitgemacht. Aber als ihnen der Christus aus dem Bewußtsein hinweggegangen war - sie sahen die Christus-Gestalt in den Wolken entschwinden, das heißt, aus ihrem Bewußtsein hin-weggehen -, mußte es ihnen vorkommen, als wenn der Christus doch jetzt nicht mehr auf Erden wäre. Da verfielen sie in eine tiefe Trauer. Und alle wirkliche Erkenntnis ist aus der Trauer, aus dem Schmerz, aus dem Leid heraus geboren. Aus der Lust wird wahre, tiefe Erkenntnis nicht geboren. Wahre, tiefe Erkenntnis wird aus dem Leid geboren. Und aus dem Leid, das aus dem Himmelfahrtsfeste für die Jünger Christi sich ergeben hat, aus diesem tiefen Seelenleide ist das Pfingstmysterium herausgewachsen. Für das äußere instinktive Hellsehen der Jünger schwand der Anblick Christi dahin. Im Inneren ging ihnen die Kraft des Christus auf. Der Christus hatte ihnen den Geist gesandt, der ihrer Seele möglich machte, sein Christus-Dasein in ihrem Inneren zu erfühlen. Das gab dem ersten Pfingstfeste in der Menschheitsentwickelung seinen Inhalt. Es folgte auf das Himmel­fahrtsfest das Pfingstfest. Der Christus, der für den äußeren hell­seherischen Anblick, wie er als Erbschaft den Jüngern aus alten Zeiten der Menschheitsentwickelung geblieben ist, trat am Pfingstfeste in dem innerlichen Erleben der Jünger auf. Die feurigen Zungen sind nichts anderes als das Aufleben des inneren Christus in den Seelen seiner Schüler, in den Seelen seiner Jünger. Das Pfingstfest mußte sich mit innerer Notwendigkeit an das Himmelfahrtsfest anschließen."[2]

Zitat 2 "So sehen wir, daß die Menschen in zwei Strömungen dahinleben. Die ..."

"So sehen wir, daß die Menschen in zwei Strömungen dahinleben. Die einen sind diejenigen, die an dem Freiheitsgefühl festhalten und trotzdem es gefährlich ist, das Spirituelle zu entwickeln es doch in Freiheit suchen. Die anderen sind diejenigen, die durch dumpfes Dahinleben und blinden Glauben ihre Befriedigung finden und in dem luziferischen Streben der Menschheit etwas Gefährliches wittern. Diejenigen, welche die äußeren Formen der Kirche begründet haben, haben das tiefste luziferische Streben entstellt. Die uralten Lehren darüber sind in geheimen Manuskripten enthalten, die in verborgenen Räumen kaum jemand gesehen hat. Einigen wenigen, die sie im Astrallichte zu sehen vermögen, und sonst noch einigen Eingeweihten sind sie zugänglich. Es ist allerdings ein gefährlicher Weg, aber es ist der einzige, der zu dem erhabenen Ziele der Freiheit führt.

Der Geist des Menschen soll ein befreiter sein und kein dumpfer. Das will auch das Christentum. Heil, heilen hängt zusammen mit heilig. Ein Geist, der heilig ist, der heilt, der befreit von Leiden und Plagen. Gesund und frei ist der Mensch, wenn er entrissen ist der Knechtung durch das Physiologische, wenn er befreit ist von dem Physiologischen. Denn der befreite Geist ist allein der gesunde, an dessen Körper kein Adler mehr nagt.

So ist das Pfingstfest aufzufassen als ein Symbol der Befreiung des Menschengeistes, als das große Symbol des menschlichen Ringens nach Freiheit, nach einem Bewußtsein in Freiheit."[3]

Zitat 3 "Was dieses Pflngstfest für die Menschen des Abendlandes bedeutet, das stellt ..."

"Was dieses Pflngstfest für die Menschen des Abendlandes bedeutet, das stellt sich vor uns hin in einem gewaltigen, in einem tief ins Gemüt sprechenden Bilde. Dieses Bild kennt ja wohl ein jeder der hier Anwesenden. Der Begründer, der Stifter des Christentums weilt noch eine Weile, nachdem er das Mysterium von Golgatha vollzogen hat, unter denen, die ihn zu sehen vermögen in jener Leiblichkeit, die er nach dem Mysterium von Golgatha angenommen hat. Und dann wird uns die weitere Folge der Ereignisse in einer bedeutungsvollen Bilderreihe vor die Seele gerückt. Es löst sich auf, sichtbar in einer gewaltigen Vision für seine nächsten Bekenner, die Leiblichkeit, die der Begründer des Christentums nach dem Mysterium von Golgatha angenommen hat, in der sogenannten Himmelfahrt.

Und dann folgt nach zehn Tagen das, was uns nun gekennzeichnet wird durch ein Bild, das eine eindringliche Sprache führt für alle Herzen, die es verstehen wollen. Versammelt sind die Bekenner des

Christus, versammelt die, welche ihn zuerst verstanden haben. Tief fühlen sie den gewaltigen Impuls, der durch ihn eingezogen ist in die Menschheitsentwickelung, und erwartungsvoll harrt ihre Seele nach der Verheißung, die ihnen geworden ist, der Ereignisse, die sich in diesen Seelen selbst vollziehen sollen. Versammelt sind sie mit tiefer Inbrunst, diese ersten Bekenner und Versteher des Christus-Impulses, an dem Tage des in ihren Gegenden altehrwürdigen Piingstfestes. Und erhoben werden ihre Seelen zu höherer Anschauung, gerufen werden sie gleichsam durch das, was uns dargestellt wird als «gewaltiges Brausen», um ihr Betrachtungsvermögen nach dem hinzulenken, was da werden soll, was ihnen bevorsteht, wenn sie in immer neuen Wiederverkörperungen mit dem Feuerimpuls, den sie in ihre Herzen empfangen haben, auf dieser unserer Erde leben werden.

Und hingemalt wird vor unsere Seele das Bild der «feurigen Zungen», die sich niederlassen auf das Haupt eines jeglichen Bekenners, und eine gewaltige Vision sagt den Teilnehmenden, wie die Zukunft dieses Impulses sein wird."[4]

Zitat 4 "Nachdem der Träger des menschlichen Allgemeingeistes auf ..."

"Nachdem der Träger des menschlichen Allgemeingeistes auf der Erde gewirkt hat, nachdem der Christus die letzten Hüllen hat zerfließen lassen ins Allgemeine, nachdem als Einheit aufgegangen ist die einheitliche Hüllennatur des Christus im geistigen Erdendasein, da ist erst die Möglichkeit gegeben, daß aus den Herzen der Versteher des Christus-Impulses hervorgeht die Möglichkeit, zu sprechen von diesem Christus-Impuls, zu wirken im Sinne dieses Christus-Impulses. Untergegangen ist der Christus-Impuls, insofern er sich in äußeren Hüllen manifestiert hat, in der einheitlichen geistigen Welt durch die Himmelfahrt; wieder aufgetaucht ist er zehn Tage danach aus den Herzen heraus der einzelnen Individualitäten, der ersten Versteher."[5]

Weitere Beiträge

Wolf-Dieter Storl

"Die tiefe Bedeutung von Pfingsten" https://www.youtube.com/watch?v=LUmPJYP_OyQ

"Pfingsten – heute weiß kaum jemand mehr, was das bedeutet – war einst, neben Weihnachten und Ostern der dritte Höhepunkt des Jahreslaufs. Es ist das Fest des Herabkommens des Heiligen Geistes über die Menschheit und über die Natur. Wald und Flur kleiden sich in frisches Grün, die Blumen blühen dem Himmel entgegen mit frischer Pracht und die Vögel singen liebliche Lieder."

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